Einen teuren Neuwagen oder einen Thermomix einfach so geschenkt bekommen, indem man einen Beitrag auf Facebook kommentiert oder teilt? Das ist leider meistens zu gut, um wahr zu sein. Oft stecken Kriminelle mit einer Daten- oder Kostenfalle dahinter. Diese Tipps helfen, unseriöse Facebook-Gewinnspiele zu erkennen.
Das Impressum fehlt
Es gibt auf der Facebook-Seite kein oder nur ein gefälschtes Impressum. Um die angegebene Adresse zu prüfen, genügt oft ein Blick auf Google Maps. Führt die Adresse zu Wohnhäusern, ist sie wahrscheinlich falsch. Auch lohnt es sich, die angegebene Telefonnummer anzurufen, um sich ihrer Echtheit zu vergewissern. Wird gar keine Kontaktmöglichkeit gegeben, sollte man von der Teilnahme lieber absehen, empfiehlt das E-Commerce-Gütesiegel Trusted Shops in einer Mitteilung.
Es gibt keine Teilnahmebedingungen
Es sind keine klaren und deutlichen Gewinnspiel-Teilnahmebedingungen zu finden, obwohl sie rechtlich gefordert sind. Dazu gehören wichtige Datenschutzhinweise, genaue Angaben zum Gewinn, Information dazu, wie der Preis zum Gewinner gelangt, oder das benötigte Mindestalter der berechtigten Teilnehmer.
Bekannte Marken oder Unternehmen werden nachgeahmt
Wird der Name einer bekannten Marke oder eines bekannten Unternehmens verwendet, sollten Nutzer prüfen, ob ein blauer Verifizierungshaken hinter dem Seitennamen vorhanden ist. Der Haken sollte nicht durch Bildbearbeitung auf das Profilbild integriert worden sein. Durch eine kurze Recherche auf der offiziellen Facebook-Seite der Marke lässt sich überprüfen, ob das entsprechende Unternehmen aktuell eine Gewinnaktion anbietet.
Alter, Name und Beitragsanzahl der Facebook-Seite sind auffällig
Anhand des Erstellungsdatums der Facebook-Seite lässt sich prüfen, seit wann sie existiert. Gibt es sie erst seit Kurzem und weist sie nur diesen einen Beitrag auf, sollten Nutzer lieber skeptisch sein. Ebenso, wenn die Facebook-Seite oft umbenannt wurde, um sie für verschiedene Gewinnspiele zu nutzen. Überprüfen lässt sich dies unter dem Reiter „Seiteninfo & Werbung“ auf der jeweiligen Facebook-Seite.
Es werden kopierte Bilder verwendet
Werden die angeblich zu verlosenden Preise mit kopierten Bildern aus dem Internet beworben? Mit einer sogenannten Bilderrückwärtssuche lässt sich dies leicht herausfinden. So geht’s: Das Foto des Facebook-Gewinnspiels speichern und anschließend in der Google-Bildersuche hochladen. Handelt es sich um einen bekannten Betrugsversuch, so zeigen die Suchergebnisse oft passende Warnungen für unseriöse Facebook-Gewinnspiele an.
Es werden keine Gewinner bekanntgegeben
Ist das Facebook-Gewinnspiel laut Teilnahmeschluss beendet, aber unter dem Beitrag keine Benachrichtigung über einen Gewinner zu sehen, so kann dies ein Hinweis darauf sein, dass es sich um eine unseriöse Verlosung handelt. Bei einer Veröffentlichung muss dennoch die Privatsphäre des Gewinners beachtet werden. Entweder wird der Name also nur in Teilen gezeigt, also zum Beispiel „Manfred S. aus Frankfurt“, oder man wird in der Datenschutzerklärung vorher darauf verwiesen.
Verstoß gegen Datenschutzgesetze
Laut Datenschutzgesetzen müssen Gewinnspiel-Teilnehmer informiert werden, falls ihre Daten zu Werbezwecken weitergeleitet werden, um der Weitergabe widersprechen zu können. Aufgrund des Gebots der Datenvermeidung und Datensparsamkeit dürfen auch nur die Daten als Pflichtfeld gefordert werden, die zur Durchführung notwendig sind. Darunter fällt der Name, die Adresse zum postalischen Versand, die E-Mail-Adresse und eventuell das Geburtsdatum, um die Volljährigkeit zu prüfen.
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