Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam hat im Abschiedsspiel von ÖFB-Rekordlerin Nina Burger gegen Schweden trotz guter Leistung mit 0:2 verloren. Die ÖFB-Stürmerin wirkte am Dienstagabend in der BSFZ Arena in Maria Enzersdorf in ihrem 109. und letzten Länderspiel noch 24 Minuten mit, blieb bei dem Kurzeinsatz aber ohne Torerfolg. Ihre unangefochtene Bestmarke steht damit bei 53 Treffern.
Die Vorentscheidung vor 2.150 Zuschauern brachte ein halbes Eigentor von Verena Aschauer, die bei einem Klärungsversuch Sofia Jakobsson anschoss (58.). Sarah Puntigams Teamkollegin bei Montpellier durfte sich in ihrem 100. Länderspiel über einen Treffer freuen. In der Schlussphase erhöhte Nathalie Björn auf 2:0 (87.).
Für den Weltranglistenneunten war es der vorletzte WM-Test. Für die im Ranking auf Position 23 liegende ÖFB-Auswahl geht es am 17. Juni mit einem Test in der Südstadt gegen die Slowakei weiter, der zugleich die Generalprobe für den Start der EM-Quali im Herbst darstellt.
Burger wurde vor der Partie mit einem Blumenstrauß und einem eingerahmten und unterschriebenen Trikot mit der Nummer 109 von ÖFB-Präsident Leo Windtner geehrt. Sie hatte am Montag vor einer Woche angekündigt, mit Saisonende ihre internationale Karriere bzw. mit dem Schweden-Spiel ihre Teamlaufbahn zu beenden.
Top motiviert
Am Platz wirkte sie, obwohl leicht angeschlagen, als Kapitänin und mit der Nummer 109 noch einmal topmotiviert und kam auch Tor Nummer 54 nahe. Nach schöner Zadrazil-Vorarbeit setzte die 31-Jährige den Ball aber deutlich neben das Tor (10.). Ein Weitschuss ging drüber (18.). Es war ihre letzte Chance im Teamdress.
Nach 24 Minuten war Schluss, sie umarmte der Reihe nach ihre Teamkolleginnen, verbeugte sich vorm Publikum und machte für Nicole Billa Platz. Die Hoffenheim-Legionärin hat wohl das größte Potenzial, ihr in Zukunft den Torrekord streitig zu machen. Die 23-Jährige hält nach 53 Einsätzen bei 20 Toren und ist damit bereits die Nummer drei im ewigen Ranking.
Ihre Bilanz hätte Billa beinahe weiter aufgebessert, nach Schiechtl-Idealpass schoss sie vorbei (38.). Die ÖFB-Truppe agierte nach einer intensiven Trainingswoche in Bad Tatzmannsdorf sehr aggressiv und machte auch größtenteils mehr für das Spiel. Die Schwedinnen kamen mit Fortdauer der ersten Hälfte zwar besser zur Geltung, blieben aber im Abschluss ungefährlich.
Mehr Schwung
Nach Wiederbeginn kam die Truppe von Teamchef Dominik Thalhammer mit viel Schwung aus der Kabine. Bei einem Dunst-Schuss fehlte nicht viel (54.), ein gefühlvoller Zadrazil-Abschluss landete an der Oberkante der Latte (55.). Die mangelnde Effizienz rächte sich nach einem groben ÖFB-Schnitzer. Zuerst kam Torfrau Manuela Zinsberger zu spät aus dem Tor, dann schoss Aschauer bei einem Klärungsversuch Jakobsson an und der Ball rollte ins leere Tor.
In der Folge verhalf Thalhammer Lisa Makas zum Comeback, die verletzungsgeplagte Offensivspielerin agierte ab der 66. Minute zum ersten Mal seit 6. Oktober 2018 wieder im Team. Offensiv in Szene konnte sie sich nicht setzen, der zweite Treffer der Schwedinnen lag eher in der Luft. Die eingewechselte Madelen Janogy traf die Stange (73.) und setzte den Ball aus guter Position drüber (75.). Björn legte in der 87. Minute nach einem neuerlichen Aschauer-Fehler noch einen Treffer nach. Danach kam auch noch die etatmäßige ÖFB-Kapitänin Viktoria Schnaderbeck - nach einer Pause von 301 Tagen - zum Comeback.
Laura Feiersinger spielte übrigens erstmals mit der von Burger übernommenen Nummer zehn. Für die gab es nach Schlusspfiff noch einen Konfettiregen von den Fans. Mit den Spielerinnen wurde in der Folge noch in Wien gemeinsam der Abschied gefeiert.
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