Hundert Arbeitsplätze mehr und ein renommierter Betrieb im Ort - wer würde zu so etwas schon Nein sagen? Niemand, müsste eigentlich die logische Antwort lauten. Anders jedoch in der nordburgenländischen Gemeinde Müllendorf, wo sich die weltweit bekannte Sektkellerei Schlumberger ansiedeln will.
Seit rund zwei Jahren ist bereits bekannt, dass sich der Betrieb in Müllendorf niederlassen wird. Ein großer Schritt für den Ort. Rund 70 Millionen Euro sollen investiert und 100 Arbeitsplätze geschaffen werden. Bis jetzt schien auch die VP nichts gegen das Projekt zu haben. Doch nun, wo es um den tatsächlichen Baustart geht, werden Zweifel wach. Eine Volksabstimmung soll darüber entscheiden, ob das Unternehmen tatsächlich in die Gemeinde kommen darf oder nicht. Sehr zum Entsetzen der SP: „Durch dieses wirtschaftsfeindliche Vorgehen gefährdet die VP wichtige Arbeitsplätze im Burgenland. Ich bin grundsätzlich ein Anhänger von Volksbefragungen. Sie aber parteipolitisch zu missbrauchen, ist inakzeptabel. Verantwortungsvolle Politik sieht völlig anders aus“, wettert SP-Arbeitsmarktsprecher Robert Hergovich.
Es sei gefährlich, mit solchen parteipolitischen Spielchen einen Investor, der international tätig ist, zu verschrecken. Hergovich fordert VP-Parteichef Thomas Steiner auf, seine Parteifunktionäre in Müllendorf zur Vernunft zu bringen. „Sollte Steiner nicht eingreifen, hat die VP ihren letzten Funken Glaubwürdigkeit als Wirtschaftspartei verloren“, so Hergovich.
Sabine Oberhauser, Kronen Zeitung
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