Am 25. April werden zum wiederholten Male die Austrian Amadeus Music Awards verliehen. Während die großen Preisträger in den unterschiedlichsten Genres noch offen sind, steht bereits die diesjährige Verleihung für das „Lebenswerk“ fest. Niemand Geringerer als der Pop-Institution EAV wird diese Ehre zuteil.
Die EAV ist ohne Zweifel eine der erfolgreichsten Bands in der österreichischen Popgeschichte. Das fünffach mit Platin ausgezeichnete Album „Geld oder Leben“ aus dem Jahr 1989 zählt zu den erfolgreichsten österreichischen Produktionen aller Zeiten. Hinzu kommen unzählige weitere Gold- und Platin-Alben und Singles, Nummer-eins-Charterfolge, ausverkaufte Hallen, Hits und Gassenhauer. Eine über 40 Jahre währende Karriere, die ihresgleichen sucht.
Aufgrund der oft spaßig-humorvollen Texte wurde die EAV bei oberflächlicher Betrachtung bisweilen als „Blödelband“ missverstanden. Doch die wahre Kunst der Unterhaltung der EAV ist genau diese seltene Gabe, Witziges mit sozial- und gesellschaftskritischen Texten mischen zu können. Darin sind sie die unangefochtenen Meister des von ihnen selbst erfundenen Faches. Die EAV scheute sich auch nie davor, durch ihre politischen Statements immer wieder anzuecken, zahlreiche Titel wurden wegen ihrer kirchen- und gesellschaftskritischen Inhalte von verschiedenen Seiten missbilligt und boykottiert.
Nehmen wir zum Beispiel Songs wie „Neandertal“ oder „Burli“ - lustige Texte, die wie Kinderreime daherkommen, aber das Lachen bleibt einem im Hals stecken, wenn man beim zweiten Hinhören merkt, welche Hinter- und Abgründe die Band hier beleuchtet. Oder „Märchenprinz“, „An der Copacabana“‚ „Küss die Hand, schöne Frau“ - es sind gesungene, comichaft aufbereitete Alltagsgeschichten und ganz ehrlich: irgend so einen Märchenprinz kennen wir alle. Mit offenen Augen im Sommer auf der Donauinsel spazieren und da schwingt er schon durch die Gegend, der Märchenprinz der Copa Kagrana.
„Heute ist es nicht mehr notwendig, mit Stotterhymnen die Charts anzuführen und politische Meldungen in all zu viel Nonsens zu verstecken- denn die neuen Alben verkaufen sich zuverlässig und gut an ein Publikum, welches das Machwerk der politisch-engagierten Satiriker und Komiker zu schätzen weiß. Man nimmt sich das Recht heraus, ohne jede Altersmilde die Ohren der geneigten Hörer auch noch im fortgeschrittenen Alter weiterhin aufs Äußerste zu strapazieren. Ihre beste Zeit wird noch kommen, dessen können wir sicher sein“, ist auf der Website der EAV nachzulesen. Das gilt wohl eher für den Unruhestand, denn mit „Alles ist erlaubt“ verabschiedete sich die EAV vom Plattenmarkt und die letzte Tour soll definitiv die letzte sein. So wird aus „Alles ist erlaubt“ ein „Alles war erlaubt“ und das tut weh.
Die Amadeus Awards, die am 25. April im Wiener Volkstheater über die Bühne gehen, bieten auch wieder ein tolles Liveprogramm auf. Allen voran werden Conchita eine Electro-Performance abliefern und auch Seiler und Speer, Josh., EAV & Lemo, DJ Ötzi mit Darius & Finlay und Mavi Phoenix für Begeisterung sorgen. Zudem gibt es Medleys. Song-Contest-Starterin Paenda präsentiert den Song „Filler“, Cesár Sampson seine aktuelle Single „Stone Cold“, Thorsteinn Einarsson „Two Hearts“, Lou Asril „Divine Goldmine“ und Erwin und Edwin singen „Hoch“. Im Schlagersegment wird die Mayerin „Sternschnuppn“ feilbieten, die Jungen Zillertaler treten mit dem „Tuba Sepp“ an und die Edlseer mit „Owa heit do gemma feiern“. Abgeschlossen wird das Live-Programm mit Rap-Nummern von Kreiml & Samurai, Lent und Keke.
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