Die Masern wären durch Impfungen eigentlich ausrottbar, doch mangelnde Durchimpfungsraten führen auch in Österreich immer wieder zu Ausbrüchen. Zwischen März 2018 und Ende Februar 2019 gab es hierzulande 14 registrierte Fälle pro Million Einwohner, am Montagnachmittag wurde in Kärnten ein weiterer Verdachtsfall bestätigt. In Ungarn waren es 1,4 pro Million Menschen. An der Spitze lag den Statistiken zufolge Griechenland mit 131,1 Fälle pro Million Einwohner. In betreffenden Zeitraum wurden in den EU- und EWR-Staaten insgesamt 11.967 Masernfälle gemeldet, was einer Durchschnittsquote von 23,1 Fällen je Million Einwohner entspricht.
Hinter Ungarn folgen schon die Niederlande und Norwegen mit je 1,7 Fällen pro Million Menschen. Auch Dänemark (2,4 pro Million) und das benachbarte Slowenien (3,4/Million) oder Schweden (2,4 pro Million Einwohner) schnitten sehr gut ab. In Ländern wie Kroatien ( 5,5 je Million Einwohner), Zypern (5,8) oder Spanien (4,9) waren es ebenfalls noch relativ wenige Fälle. In Bulgarien waren es 8,9 Erkrankungen pro Million Einwohner.
Vergleichsweise negative Zahlen für Österreich
In Österreich, wo vor wenigen Tagen in Kärnten bei einem Busfahrer Masern attestiert wurden, schlägt das Pendel vergleichsweise in die negative Richtung aus: 14 Fälle pro Million Einwohner (123 Erkrankungen in absoluten Zahlen im Beobachtungszeitraum). Auch Großbritannien mit seinem verstaatlichen Gesundheitswesen, das in der Gesundheitspolitik immer wieder als Vorbild präsentiert wird, zeigte einen derart hohen Wert. Auch Belgien (19,6/Million Einwohner), Polen (16,1) und Portugal (16,4) schnitten ähnlich ab - ebenso Irland (15,7).
Griechenland ist Schlusslicht
Frankreich wies mit einer Quote von 36,9 Masernfällen pro Million Einwohner eine mehr als doppelt so hohe Rate auf. Am schlechtesten schnitten nach Griechenland (131,1) die Slowakei (118,5/je Million Einwohner) und Rumänien (66,5) ab. Auf Frankreich und Italien entfielen im Untersuchungsraum 42 Prozent der Masernfälle.
Masern-Epidemie raffte in Madagaskar 1200 Menschen dahin
Im internationalen Vergleich stehen aber selbst die Schlusslichter in Europa wesentlich besser da als etwa Madagaskar, wo seit Monaten eine wahre Epidemie wütet und die bereits 1200 Menschen dahinraffte. Seit September wurden auf dem Inselstaat vor Afrika 120.000 Erkrankungen gemeldet. Diese Epidemie ist das aktuellste und wohl dramatischste Beispiel für das, was die WHO eine „beunruhigende Rückkehr vermeidbarer Krankheiten“ nennt.
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