Startschuss für 2020
Trumps Herausforderer bringen sich in Stellung
Der Schaulauf zur US-Präsidentschaft 2020 hat begonnen. Die ersten Hoffnungsträger der Demokraten werfen den Hut in den Ring, um nationsweite Bekanntheit zu erlangen. Unter den 20 Bewerbern um die demokratische Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen - unter ihnen mehrere Frauen - hat sich noch kein klarer Favorit entpuppt. Ein Überblick:
Cory Booker: Der Senator aus New Jersey ist eines von acht Kongressmitgliedern, die sich für die Präsidentschaft bewerben. Der 1969 geborene und an Eliteuniversitäten ausgebildete Jurist blickt aber auch auf eine lange Karriere in der Lokalpolitik zurück. Von 2006 bis 2013 war er Bürgermeister der Großstadt Newark. Im Senat zählt der Afroamerikaner zu den am weitesten links politisierenden Mitgliedern.
Pete Buttigieg: Der erst 37 Jahre alte Bürgermeister der Stadt South Bend in Indiana wurde anfänglich als chancenloser Provinzpolitiker betrachtet, doch inzwischen hat er die Aufmerksamkeit der nationalen Medien auf sich gezogen. Der Sohn eines Professorenpaars - der Vater stammte aus Malta - verfügt über Abschlüsse von Harvard und Oxford, leistete Militärdienst in Afghanistan, beherrscht mehrere Sprachen und gilt als politisches Naturtalent. Buttigieg wäre allerdings nicht nur der jüngste Präsident der amerikanischen Geschichte, sondern auch der erste offen Homosexuelle in diesem Amt.
Julian Castro: Der frühere Wohnbauminister unter Präsident Barack Obama stammt aus Texas, wo er als Bürgermeister von San Antonio amtierte. Der 44-jährige ist der Sohn einer Bürgerrechtlerin mit mexikanischen Wurzeln.
Kirsten Gillibrand: Die 52-jährige Senatorin aus New York trat 2009 in die Fußstapfen von Hillary Clinton. Als Senatorin engagiert sie sich im Kampf gegen sexuellen Missbrauch.
Kamala Harris: Sie gewann 2016 nach einer Karriere als Staatsanwältin einen Sitz im Senat. Dort ist die Tochter einer Tamilin und eines Jamaikaners, der nach seiner Einwanderung in die USA Wirtschaftsprofessor wurde, unter anderem als Anhängerin einer liberalen Einwanderungspolitik aufgetreten.
John Hickenlooper: Der 67-jährige Politiker aus Colorado räumt selbstironisch ein, dass man es mit einem kuriosen Nachnamen wie seinem in der Politik nicht einfach hat. Doch weit ist Hickenlooper auch so gekommen: Nachdem es ihn einst als Geologen im Dienst einer Erdölfirma in den Rocky-Mountains-Staat verschlagen hatte, erfand er sich als Bierbrauer erfolgreich neu und errang 2003 das Bürgermeisteramt von Denver. Seinen acht Jahren auf diesem Posten folgten nahtlos acht weitere als Gouverneur von Colorado. Hickenlooper ist volksnah und für einen Präsidentschaftsbewerber ungewöhnlich bescheiden. Dabei verweist er auf Erfolge in der Umweltpolitik sowie ein verschärftes Waffengesetz.
Amy Klobuchar: Die 1960 geborene Senatorin aus Minnesota ist neben Buttigieg die einzige Anwärterin aus dem Mittleren Westen und gilt als Pragmatikerin.
Beto O’Rourke: Der frühere Kongressabgeordnete aus El Paso hat bei den Senatswahlen von 2018 im konservativen Texas nur knapp einen Überraschungssieg gegen Amtsinhaber Ted Cruz verpasst. Seither ist er ein Star in der Demokratischen Partei. Der 1972 geborene Politiker versucht, eine optimistische Botschaft zu verbreiten und so an große Vorbilder wie die Kennedys zu erinnern.
Bernie Sanders: Der 2016 gegen Hillary Clinton unterlegene Senator aus Vermont war vor vier Jahren ein krasser Außenseiter. Diesmal hat er aber von allen Bewerbern die größte Bekanntheit und die besten Umfragewerte. Er wäre mit 79 Jahren der älteste Präsident bei Amtsantritt.
Auf der anderen Seite des politischen Spektrums steht Amtsinhaber Donald Trump. Auch wenn er sich unter seinen Republikanern mit seiner ungewöhnlichen Amtsführung nicht überall beliebt gemacht hat, dürfte er es sich wohl nicht nehmen lassen, ein zweites Mal anzutreten. Bei der Wahl wäre er 74 Jahre alt, bei Ablauf seiner möglichen zweiten Amtszeit 78.
Kronen Zeitung, krone.at
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