Der Geruch eines frisch panierten Kabeljaus zählt zugegebenermaßen nicht zu den beliebtesten Duftnoten der Wiener, für manche ist er sogar schlichtweg Gestank. Eine Fahrerin der Linie 49 fühlte sich davon sogar so gestört, dass sie eine 83-Jährige samt Fisch aus der Straßenbahn warf.
Am Meiselmarkt hat sich Gertrude S. einen frisch herausgebackenen Kabeljau für ihren pflegebedürftigen Mann einpacken lassen. Mit der Straßenbahnlinie 49 wollte sie schnell nach Hause, damit das Essen nicht auskühlt. Aber nach nur zwei Haltestellen war für die Wienerin Endstation. „Die Fahrerin hat mich rausgeworfen, weil sie durch den Fischgeruch in ihrer Konzentration gestört sei“, so die Wienerin zur „Krone“.
„Betrunkene lässt man randalieren“
Unter Protest hat die 83-Jährige die alte Garnitur verlassen, in die sie wenige Minuten zuvor mühsam eingestiegen war. „Betrunkene lässt man randalieren, aber mich wirft man raus“, ist die Pensionistin noch immer fassungslos. „Wenn sich unsere Mitarbeiter vom Geruch einer Speise so beeinträchtigt fühlen, dass ihnen davon übel wird und sich das negativ auf ihre Arbeit auswirkt, dann können wir diese Person leider nicht mitnehmen“, heißt es dazu bei den Wiener Linien.
Isabella Kubicek, Kronen Zeitung
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