Es war ein Schock, als die damals 17-Jährige Ende Juni 2014 nach Syrien reiste, um sich der Schlächter-Miliz des IS anzuschließen. Anders als bei den Wiener Schülerinnen Samra und Sabina hielt das Landesamt für Verfassungsschutz in Salzburg den Fall aber geheim.
Dass er nun bekannt wurde, ist alleine der Zeit zu „verdanken“: Offene Fahndungen werden routinemäßig überprüft. Das jüngste Update der Staatsanwaltschaft Salzburg im Fall Maria Golser ergab eigentlich keine neuen Hinweise.
Fahndung ging nach 22. Geburtstag online
Es zeigte aber, dass die Halleinerin nach ihrem 22. Geburtstag im vergangenen Dezember alt genug ist, um in die Liste jener gesuchten Straftäter aufgenommen zu werden, nach denen weltweit auch online gefahndet wird. Hintergrund: Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre genießen in der Justiz einen höheren Schutz.
Maria Golser ist die einzige Frau, die das BKA online mit Steckbrief sucht und in „prominenter“ männlicher Gesellschaft: Der seit 1995 flüchtige Mörder Tibor Foco, Friedrich Felzmann, der 2017 in Stiwoll (Steiermark) zwei Nachbarn erschoss und Doppel-Olympiasieger und Kinderschänder Peter Seisenbacher sind ebenfalls weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Die Staatsanwaltschaft Salzburg wirft Maria Golser Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation vor.
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