„Werden Erfolg haben“
Macron: „Notre Dame in 5 Jahren wieder aufgebaut“
Nach der Feuersbrunst im Pariser Wahrzeichen Notre Dame verspricht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen raschen Wiederaufbau. Die Arbeiten an der schwer in Mitleidenschaft gezogenen gotischen Kathedrale sollen innerhalb von lediglich fünf Jahren abgeschlossen sein, sagte er am Dienstagabend in einer TV-Ansprache. „Wir werden Notre Dame noch schöner wiederrichten“, sagte er rund 24 Stunden nach der Katastrophe. „Wir werden handeln. Und wir werden Erfolg haben.“ Die Verkündung der lange angekündigten Reformen im Zuge der „Gelbwesten“-Krise, die eigentlich für Montag geplant war, verschob er auf unbestimmte Zeit.
Im Moment sei nicht die richtige Zeit dafür, sagte der Präsident. Wegen des Feuers hatte er am Vorabend die Ausstrahlung einer bereits aufgezeichneten TV-Ansprache und eine Pressekonferenz zu seinen Reformplänen abgesagt. Zur Beilegung der „Gelbwesten“-Krise hatte er eine Bürgerdebatte ins Leben gerufen und den Franzosen für Mitte April konkrete Ergebnisse versprochen.
Keine Details zu Wiederaufbauplänen
Wie er sich den raschen Wiederaufbau von Notre Dame vorstellt, sagte Macron in seiner kurzen Fernsehansprache nicht. Die Schäden sind gewaltig: Der komplette Dachstuhl und der spitze Giebelturm sind eingestürzt, auch im Inneren der Kathedrale hat das Inferno schwere Verwüstungen angerichtet.
Video: Erster Blick ins Innere von Notre Dame
Enormes Spendenaufkommen: Schon Hunderte Millionen beisammen
Auch wenn die Schadenssumme noch bei Weitem nicht abschätzbar ist, scheint klar, dass die Wiederinstandsetzung wohl nur mit privater Unterstützung möglich ist. Bis Dienstagabend sicherten französische Unternehmen bereits Spenden in der Höhe von gut 600 Millionen Euro für den Wiederaufbau zu. Der Luxusmodekonzern Kering stellte etwa eine Spende von 100 Millionen Euro in Aussicht, ebenso der Ölkonzern Total. Der Luxusgüter-Multi LVHM und die Haupteigentümer des Kosmetikkonzerns L‘Oreal, die Familie Bettencourt, kündigten je 200 Millionen Euro an.
Am Dienstag rief Macron nun auch die Weltgemeinschaft zu Spenden auf. Viele Länder boten auch bereits ihre Hilfe an - auch in Form von Expertise für die Restaurierung der Kathedrale.
Kampf gegen Schwachstellen in der Brandruine
Vor Ort kämpfen Experten und Behörden weiterhin fieberhaft um die Sicherung des 850 Jahre alten Gebäudes. Die Struktur der gotischen Kirche ist zwar weitgehend stabil, allerdings wurden mehrere Schwachstellen entdeckt, wie Innenstaatssekretär Laurent Nunez am Dienstag sagte. Die Justiz geht davon aus, dass Renovierungsarbeiten am Dach zu dem Flammeninferno führten. „Nichts weist derzeit in Richtung einer vorsätzlichen Tat“, sagte der Pariser Staatsanwalt Remy Heitz.
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