Mit „Kinderland“ erzählt der Künstler Mawil nicht nur von einem Ostberlin im Jahr 1989 und den politischen Ereignissen dieser Zeit, sondern auch von einer Kindheit in der Vorzeit der Wende. Ausgezeichnet mit dem prestigeträchtigen „Max & Moritz“-Preis gilt der Comic zurecht als Bestseller und macht sich gut in jedem Bücherregal. krone.at verlost den Titel in der neuen Taschenbuchausgabe.
Sieben Jahre lang war es ruhig geworden um den Berliner Künstler Mawil, bis er sich mit dem teils autobiographischen Werk „Kinderland“ mehr als eindrucksvoll zurückmeldete. Den Buchhandlungen, Feuilleton und dem Rest der Welt bescherte er damit einen Titel über den man jetzt - fünf Jahre später - noch spricht. Mittlerweile in drei verschiedenen Ausgaben und mehreren Sprachen erhältlich, hat das Buch nichts von seinem Charme eingebüßt.
“... aber es ist nie jemand zu Hause!“
Über das Leben innerhalb der DDR gibt es zahlreiche Filme und Bücher, aber nur wenige Comics und noch weniger, die sich konkret mit dem Leben von Kindern und Jugendlichen auf so treffende Weise auseinandersetzen wie „Kinderland“.
Die Deutsche Demoraktische Republik war ein Staat, der zwischen 1949 und 1990 existierte und nach der Teilung Deutschlands nach dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945 entstand. Die damit verbundenen Problematiken innerhalb der Gesellschaft und wiederkehrenden, wenn auch zu anfangs schwachen Proteste aus der Bevölkerung begleiteten das Bild. Besonders die fortwährende Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit und die sich durch alle Ebenen ziehende staatliche Ideologie sind heute Bestandteil der meisten Geschichten um dieses Thema. Mawil macht hierbei keine Ausnahme, zielt aber auch ganz konkret auf ein Stillleben rund um einen jungen Schüler ab. Ein Bild durch ein Mikroskop gesehen, um das große Ganze besser nachvollziehen zu können.
„Wennde schwänzen würdest, würdest ja nich flenn!“
Der junge blonde Mirco Watzke posiert als Archetyp des liebenwerten Verlierers. Er ist nicht der Größte, aber er hat das Herz am richtigen Fleck. Und er kann verdammt gut Tischtennis spielen. Sowohl als Jungpionier, wie auch als Ministrant versucht er es jedem Recht zu machen. Den Lehrern, seiner Familie, den Kindern am Schulhof. Er geht brav zur Schule und versucht nirgendswo anzuecken. Doch dann kommt ein neuer Schüler in Form des schlaksigen Torsten Maslowski in die Klasse der Polytechnischen Oberschule „Tamara Bunke“ und Mirco bricht parallel mit dem Land immer mehr aus seiner aufdoktrierten Schale aus.
Wem könnte es gefallen?
Der Künstler Mawil hat mittlerweile in vielen Titeln - wie zuletzt in „Lucky Luke sattelt um“ - bewiesen, dass er es vortrefflich versteht, die Dynamik seiner Bilder mit starken Dialogen zu kombinieren. Die Detailverliebtheit begeistert ebenso wie die Heimeligkeit die sich einstellt, sobald man einen Mawil-Comic in Händen hält. Er schafft es, das Bild eines langen, letzten Jahres zu formen - kurz bevor die Mauer fällt - und nimmt uns mit in eine Welt der Pionierorganisationen, des MuFuTi und des Tischtennis. Dieser Comic wurde nicht umsonst am Comic-Salon Erlangen mit dem „Max & Moritz“-Preis für das „Beste deutschsprachige Album“ ausgezeichnet, es ist Coming-of-Age vom Feinsten.
Mawil, ISBN: 978-3-95640-176-3, Reprodukt Verlag
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Amazon. Wer sich also nicht auf sein Glück beim Gewinnspiel verlassen möchte, der hat dort die Chance eine von den mittlerweile drei verschiedenene Ausgaben von „Kinderland“ käuflich zu erstehen.
Das Gewinnspiel ist leider bereits vorbei, wir wünschen viel Glück beim nächsten Mal!
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