Umstrittene Methoden

Steirische Ärztekammer klagt Gesundheitsguru

Steiermark
20.04.2019 12:05

Auf der ganzen Welt schworen Menschen auf die Nahrungsergänzungsmittel des Mechanikers und selbsternannten Gesundheitsgurus Robert Franz. Doch nun beginnt die Welt um den so gefeierten „Wunderheiler“ zu bröckeln (die „Krone“ berichtete), seine Produkte beinhalten scheinbar nicht das, was sie versprechen, Kunden klagen vermehrt über Übelkeit, Erbrechen und weitere Probleme. Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt schon seit einer Weile gegen ihn, unter anderem wegen des Verdachts der Kurpfuscherei. Kürzlich hat die BH Bregenz Franz wegen Betrugs angezeigt. Und nun geht auch die Ärztekammer gegen ihn vor. 

Ein wahrer Boom hat sich durch die Nahrungsergänzungsmittel des in der Weststeiermark angesiedelten und selbsternannten Gesundheitsgurus breit gemacht. Doch die Fassade des Kfz-Mechanikers ist schon vor über einem Jahr stark ins Wanken geraten: Damals warnte bereits die Gesundheitsbehörde vor den Produkten und stufte sie teilweise als gesundheitsschädlich ein. Auch die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt gegen ihn unter anderem wegen des Verdachts der Kurpfuscherei. 

Anzeige wegen Betrugsverdacht
Robert Franz sieht sich aber nun mit neuen Problemen konfrontiert: So erstattete die BH Bregenz Anzeige wegen Betrugs. Im Vorfeld wurden seine Nahrungsergänzungsmittel auf der Dornbirner Messe angepriesen. Ob die Anzeige damit in Verbindung steht, ist ungewiss, seitens der Behörde wurde dazu keine Information bekannt gegeben. 

Ärzte mit NS-Verbrechern verglichen
Aber auch die Ärztekammer Steiermark schießt nun scharf und klagt den „Guru“ auf Unterlassung. Der Vorwurf: Franz würde Menschen von Herzschrittmachern abraten, Ärzte mit NS-Verbrechern vergleichen und sie des Verkaufs von Drogen bezichtigen, heißt es in einer Aussendung. 

Der steirische Ärztekammer-Präsident Herwig Lindner (Bild: Jürgen Radspieler)
Der steirische Ärztekammer-Präsident Herwig Lindner

„Wenn Menschen davon abgehalten werden sollen, lebenswichtige Therapien in Anspruch zu nehmen, ist Gefahr in Verzug. Daher kann es keine Toleranz geben - es geht um das Leben und die Gesundheit von Menschen“, so der steirische Ärztekammerpräsident Herwig Lindner.

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