32 Ausländer getötet
Sri-Lanka-Geheimdienst hatte Hinweise auf Anschlag
Nach den acht Explosionen in Kirchen und Hotels in Sri Lanka mit etwa 290 Toten und unzähligen Verletzten am Ostersonntag gibt es bisher keine Hinweise auf betroffene Österreicher. Die Lage sei aber noch unübersichtlich, hieß es am Sonntagvormittag aus dem Außenministerium, das außerdem vor einem hohen Sicherheitsrisiko warnt. Mittlerweile wurde bekannt, dass unter den Hunderten Toten 32 Ausländer aus acht Staaten sind: Dazu gehörten den offiziellen Angaben vom Sonntag zufolge Bürger Indiens, der USA, Großbritanniens, Portugals, Chinas, der Niederlande, Belgiens, Indiens und der Türkei. Mittlerweile wurden insgesamt 24 Verdächtige festgenommen, sowie ein weiterer gefundener Sprengsatz unschädlich gemacht. Am Sonntagnachmittag wurde zudem bekannt gegeben, dass Sri Lankas Geheimdienst Hinweise auf einen möglichen Anschlag vorgelegen hatten.
Bei einer verheerenden Anschlagsserie auf christliche Kirchen und Hotels wurden am Ostersonntag in Sri Lanka nach Polizeiangaben mindestens 290 Menschen getötet. Die Zahl wurde am Montag von den Behörden noch deutlich nach oben korrigiert, am Sonntag war noch von etwas über 200 Toten die Rede. Bei den koordinierten Explosionen wurden außerdem mehr als 500 Menschen verletzt, wie Sprecher von sieben örtlichen Krankenhäusern der Deutschen Presse-Agentur sagten. Mittlerweile ist auch bekannt, das mindestens ein Anschlag von einem Selbstmordattentäter verübt wurde. Die letzte Explosion erfolgt, weil sich ein Verdächtiger in einem Vorort von Colombo in die Luft sprengte, als die Polizei sein Haus durchsuchen wollte.
Rohrbombe nahe Flughafen gefunden
Ein weiterer Sprengsatz wurde einem Medienbericht zufolge nahe dem größten Flughafen des Inselstaates entdeckt. Dabei habe es sich um eine Rohrbombe gehandelt, sagte der Sprecher der Luftwaffe, Gihan Seneviratne, am Sonntag der Onlineausgabe der lokalen „Sunday Times“. Eine Patrouille habe den Sprengsatz nahe dem Flughafen Bandaranaike gefunden, er sei von Spezialkräften in einem kontrollierten Bereich unschädlich gemacht worden.
Geheimdienst lagen Hinweise vor
Sri Lankas Geheimdienst lagen vor den Angriffen nach den Worten des Premierministers Ranil Wickremesinghe Hinweise auf einen möglichen Anschlag vor. Es müsse untersucht werden, warum keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen worden seien, sagte Wickremesinghe in einer Fernsehansprache am Sonntagabend (Ortszeit). Er gab zudem an, alle bisher festgenommenen Tatverdächtigen stammten offenbar aus Sri Lanka. Mithilfe der internationalen Gemeinschaft solle ermittelt werden, ob diese Verbindungen ins Ausland hatten. Nach Angaben der Polizei gab es inzwischen 24 Festnahmen nach den Anschlägen auf Kirchen und Hotels.
Sri Lanka ist ein beliebtes Urlaubsland, neben tropischen Stränden bietet der Inselstaat von der Größe Bayerns unter anderem mehrere UNESCO-Welterbestätten, sechs Kultur- und zwei Naturdenkmäler. Die zuständige österreichische Botschaft in Indiens Hauptstadt Neu Delhi sei mit den Behörden in Sri Lanka in Kontakt, erklärte das Außenministerium auf Anfrage. Derzeit gebe es aber keinen Hinweis auf österreichische Opfer.
„Hohes Risiko von weiteren Anschlägen“
Laut dem Außenministerium in Wien besteht zudem nach den verheerenden Bombenanschlägen in Sri Lanka am Ostersonntag ein „hohes Sicherheitsrisiko von weiteren Anschlägen“. „Bleiben Sie bis auf weiteres vor Ort und folgen Sie den Anweisungen der Sicherheitsbehörden“, hieß unter den Reiseinformationen zu Sri Lanka auf der Webseite des Ministeriums. Die Behörden von Sri Lanka verhängten infolge der Anschlagsserie eine Ausgangssperre. Der Flughafen von Colombo ist laut Außenministerium jedoch in Betrieb, Passagiere können diesen demnach „unter Vorweisung des Flugtickets“ erreichen.
Mindestens zwei Explosionen von Selbstmordtätern verübt
Bei mehreren Explosionen in Kirchen und Hotels in Sri Lanka waren am Ostersonntag rund 290 Menschen getötet worden. Rund 500 weitere Menschen sind verletzt worden. Mittlerweile ist bekannt, dass zumindest zwei der Anschläge von Selbstmordattentätern verübt wurden. Im Luxushotel Cinnamon Grand in der Hauptstadt Colombo habe sich ein Attentäter in einer Warteschlange im Restaurant in die Luft gesprengt, sagte ein Hotelmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP.
„Er ging zum Anfang der Schlange und löste die Detonation aus“, berichtete der Angestellte. Nach Polizeiangaben wurde auch die achte - und bisher letzte - Detonation von einem Selbstmordattentäter ausgelöst. Der Mann habe sich in die Luft gesprengt, als Polizisten sein Haus in einem Vorort von Colombo betreten hätten, verlautete aus Polizeikreisen. Drei Beamte seien mit in den Tod gerissen worden. Sie hätten das Haus durchsuchen wollen. Bei der Explosion sei ein Teil des Gebäudes eingestürzt. Auf wessen Konto die Anschlagsserie ging, war weiter unklar.
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