Proteste erwartet

Trump bekommt seinen Staatsbesuch in London

Ausland
23.04.2019 15:16

US-Präsident Donald Trump soll vom 3. bis 5. Juni zu einem Staatsbesuch nach London kommen. Der amerikanische Präsident und First Lady Melania haben eine Einladung von Queen Elizabeth II. angenommen, teilte der Buckingham Palace am Dienstag mit. Die Königin entspricht damit dem Wunsch der britischen Regierung. Am 6. Juni trifft Trump dann seinen französischen Amtskollegen Emmanuel Macron.

Der Trump-Besuch ist jedoch höchst umstritten. Es wird mit massiven Protesten gerechnet. Premierministerin Theresa May hatte die Einladung an Trump bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2017 ausgesprochen. Sie stieß damit in ihrem Land auf Empörung. Eine Staatsvisite wird anders als ein normaler Arbeitsbesuch mit dem ganzen Pomp des Königshauses zelebriert und gilt als besondere Ehrung. Vor Trump wurde sie nur zwei US-Präsidenten zuteil: George W. Bush und Barack Obama. Zu einem Staatsbesuch gehört unter anderem die Fahrt in einer vergoldeten Kutsche über die Prachtstraße The Mall in London und ein Staatsbankett im Buckingham-Palast.

(Bild: APA/AFP/Daniel Leal-Olivas)

Arbeitsbesuch als Vorgeschmack
 Einen Vorgeschmack auf den Staatsbesuch gab es im Juli vergangenen Jahres, als Trump zu einem mehrtägigen Arbeitsbesuch nach Großbritannien kam. Er war in der Botschafterresidenz in London untergebracht, nahm aber nur Termine außerhalb der Hauptstadt wahr und reiste per Hubschrauber. Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit der Queen auf Schloss Windsor.

May vor den Kopf gestoßen
 Trump düpierte bei dem Besuch die Premierministerin mit einem Interview mit der Boulevardzeitung „The Sun“, das kurz nach einem festlichen Gala-Dinner auf Blenheim Palace, dem Geburtsort Churchills, veröffentlicht wurde. Er warf May vor, seine Ratschläge bezüglich des EU-Austritts ignoriert zu haben. Lob hatte Trump dagegen für Mays parteiinternen Dauerrivalen Boris Johnson im Gepäck, der nur wenige Tage zuvor aus Protest gegen Mays Brexit-Kurs von seinem Amt als Außenminister zurückgetreten war.

Bei Trumps Ankunft zum Dinner im Blenheim Palace war May noch guter Dinge. (Bild: AP)
Bei Trumps Ankunft zum Dinner im Blenheim Palace war May noch guter Dinge.

Treffen mit Macron
Im Anschluss an den Besuch in Großbritannien reist Trump nach Frankreich weiter. Dort steht am 6. Juni ein Treffen mit Präsident Macron auf dem Programm, teilte das Weiße Haus am Dienstag mit.

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