Die 19. Verleihung der Amadeus Austrian Music Awards am Donnerstagabend hat sich so bunt wie nie zuvor präsentiert. Sieger des Abends war die EAV, die im Abschiedsjahr nicht nur für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, sondern auch den Amadeus für den „Songwriter des Jahres“ einheimste. Der „Song des Jahres“ ging an Senkrechstarter Josh., der mit „Cordula Grün“ längst auch schon Deutschland zum Tanzen brachte. Wir haben alle Gewinner, die Top-Videos und alle Bilder des Abends.
Christina Stürmer, Wanda, Bilderbuch oder Seiler und Speer - in den vergangenen Jahren dominierten beim Amadeus die Mehrfachsieger. Doch die große Phalanx ist durchbrochen, und die Verleihung am Donnerstagabend im Wiener Volkstheater ging so bunt wie nie zuvor über die Bühne, was auch ein gutes Zeichen für eine lebendige und vielfältige heimische Musikszene ist.
EAV konnte als einzige Band zwei Auszeichnungen mitnehmen
Volks-Rock-‘n‘-Roller Andreas Gabalier (war an dem Abend nicht anwesend) und die Indie-Aufsteiger Cari Cari waren die Pechvögel des Abends und gingen trotz jeweils drei Nominierungen leer aus. Überhaupt war die EAV die einzige Band, die zwei Auszeichnungen mit nach Hause nehmen konnte. Den „Songwriter des Jahres“-Preis für die Nummer „Gegen den Wind“ teilte man sich freilich mit Sänger Lemo.
„Danke, danke! Aber lasst euch Zeit“, nahmen Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger die Standing Ovations gerne entgegen. „Wir mussten 40 Jahre warten. Manche Preise kann man sich ersitzen, man muss sie nur noch erleben“, schmunzelte Eberhartinger. „Wir bedanken uns bei all jenen, denen es nicht gelungen ist, die EAV zu verhindern“, ergänzte Spitzer.
Der „Song des Jahres“: „Cordula Grün“
„Cordula Grün“ begeisterte im Vorjahr nicht nur die Fans (mittlerweile mehr als 25 Millionen YouTube-Klicks), sondern auch die Jury. Josh. heimste dafür die Statue für den „Song des Jahres“ ein, sein Debütalbum „Von Mädchen und Farben“ ist passenderweise ab heute, Freitag, erhältlich. Gleich zu Beginn wurde es eine emotionale Angelegenheit: „Der erste Plan ist schon mal nicht aufgegangen“, meinte Sänger Josh. sichtlich gerührt auf der Bühne, „nämlich nicht zu heulen.“
„Album des Jahres“ von Ina Regen
Das „Album des Jahres“ kommt von Ina Regen, die mit „Klee“ für Begeisterung sorgte. „Es hat 4000 Grad hier herinnen, und mir ist es gerade eiskalt runtergeronnen“, sagte die Sängerin auf der Bühne. „Es geht darum, dass wir Musik machen und da draußen Menschen sind, die wir damit inspirieren, berühren und gerne auch mal vor den Kopf stoßen.“ Sie bedankte sich bei „allen starken Frauen, die mir gesagt haben, dass man das machen kann“.
„Bester Live-Act des Jahres“: Pizzera & Jaus
Groß war auch die Konkurrenz im Rennen um den besten Live-Act des vergangenen Jahres. Durchgesetzt hat sich das musikalische Kabarettistenduo Pizzera & Jaus, das auf eine stets steigende Anhängerschar bauen kann.
Mavi Phoenix lobt FM4, wünscht sich aber mehr Engagement
Den besten Sound haben, wie schon im Vorjahr, Bilderbuch auf ihrer Single „Mea Culpa“ gezimmert, und den FM4-Award erhielt die auch international immens erfolgreiche Mavi Phoenix - dieser wurde, ebenso wie das „Lebenswerk“ für die EAV, bereits im Vorfeld vergeben. „Mir schreiben so viele junge Leute, die gerne Musik machen wollen, dass ich ihnen Selbstbewusstsein vermittle“, erzählte Mavi Phoenix. „Wir feiern heute die österreichische Musikszene, aber man kann trotzdem noch mehr tun! Da macht FM4 was dafür, aber sonst sehe ich nicht viel“, hob sie das ORF-Jugendradio hervor und wünschte sich insgesamt mehr Engagement.
RAF Camora: Ein Award bei drei Nominierungen
Auch RAF Camora war wie Gabalier dreimal nominiert und holte den Preis in der Kategorie „HipHop/Urban“. Es ist auch bereits die dritte Auszeichnung in der Kategorie für ihn.
Conchita als Moderatorin im Abendkleid und als Wurst auf der Bühne
Letztlich war die Amadeus-Gala eine routiniert abgespulte Angelegenheit, bei der Song-Contest-Gewinnerin Conchita nicht nur als Moderatorin im Abendkleid und mit Langhaarperücke glänzen konnten, sondern auch als Wurst eine einnehmende Performance mit dem Song „Hit Me“ ablieferte - dabei aber mit kurz geschorenem Iro und hautfarbenen Strapsen. Nicht schlecht für „die ehemalige zweite Klarinette der Musikkapelle Bad Mitterndorf“, wie sie selbst schmunzelte.
Weitere Auftritte kamen gar als Medley daher, etwa aus dem Popsegment mit u.a. Paenda, Cesar Sampson und Thorsteinn Einarsson oder von der Rap-Fraktion, die sich aus KeKe, Lent sowie Kreiml & Samurai zusammensetzte.
Die Mayerin - Siegerin in der Kategorie Schlager/Volksmusik - genoss den Abend: „Für mich hat der Amadeus einen hohen Stellenwert“, verriet die Burgenländerin der „Krone“. „Ich bin erst zwei Jahre dabei und darf eben mit Stars wie dem Gottfried Würcher gemeinsam auftreten.“
Die Bilder des Abends:
Alle Preisträger im Überblick:
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.