Tatort: Bahnsteig 21 am Linzer Hauptbahnhof. Am 22. Jänner gegen 20.30 Uhr wurde ein Security-Mitarbeiter (53) der ÖBB auf einen Vorfall am berüchtigten Bahnsteig hingewiesen. Aufgrund einer personellen Notsituation war der Sicherheitsmann auf sich alleine gestellt. Bei der Rolltreppe traf dann das Opfer auf den 14-jährigen Gewalttäter. Es entwickelte sich eine verbale Auseinandersetzung, welche schnell in einer brutalen Schlägerei ausartete.
„20 bis 30 Schläge“
Der schmächtige Junge mit knapp 60 Kilogramm brachte den fast doppelt so schweren Beamten durch gezielte Faustschläge und Tritte ins Gesicht zum Fallen. „Es waren bestimmt 20 bis 30 Schläge“, so das Opfer. Dem nicht genug. Als der blutende Mann am Boden lag, wollte der Tschetschene noch gegen dessen Kopf springen, traf dabei aber nur die Schulter.
„Wie bei einem Elfmeter“
Eine Zeugin beschrieb den Vorfall als „äußerst brutal“ und er habe beim Tritt gegen den Kopf ausgeholt „wie bei einem Elfmeter“. Eine weitere geladene Zeugin hatte vor dem Angeklagten so viel Angst, dass dieser vor ihrer Aussage den Gerichtssaal verlassen musste. Trotzdem gab das 13-jährige Mädchen an, dass es sich an nichts mehr erinnern könne und nichts sagt. Auf Nachfrage des Richters, sprang es auf und stürmte aus dem Saal.
Bereits drei Monate in U-Haft
Der 14-Jährige, der, statt in die Schule zu gehen, seine Zeit lieber am Bahnhof verbrachte, war seit 2016 wegen acht Verfahren aufgrund von Vermögens- und Gewaltdelikten der Polizei einschlägig bekannt. Außerdem haben er und seine Gang am Linzer Bahnhof Hausverbot. Auch war er der „Weihnachtsmann“, der am 23. Dezember aus dem Kamin eines Linzer Wohnhauses gerettet werden musste. Die letzten drei Monate verbrachte der Bursch in U-Haft - dazu bekam er nun 6 Monate bedingte Haft und muss ein Antigewalttraining absolvieren.
Philipp Zimmermann, Kronen Zeitung
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