Zwar ist die Zahl der Asylanträge im ersten Quartal gesunken, dennoch bleibt Österreich Spitzenreiter bei den positiv beschiedenen Anträgen pro Kopf. Dies geht aus aktuellen Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat hervor. Demzufolge erhielten im Vorjahr 20.700 Asylwerber einen Schutzstatus. Damit kommen auf eine Million Einwohner 2345 anerkannte Asylwerber. Hinter Österreich rangieren Schweden mit 1935 und Deutschland mit 1685 positiven Bescheiden.
In absoluten Zahlen nimmt weiterhin Deutschland die meisten Asylwerber auf, im Vorjahr waren es 139.000 Personen. Syrer stellten mit 29 Prozent weiterhin die größte Gruppe, der in der EU Schutzstatus zuerkannt wurde. Dahinter liegen Afghanen (16 Prozent) und Iraker (sieben Prozent). Die größte Gruppe anerkannter Asylwerber in Österreich waren Afghanen (38 Prozent), gefolgt von Syrern (26 Prozent) und Somaliern (sieben Prozent).
In Österreich erhielten im Vorjahr 14.815 Personen Flüchtlingsstatus und 4685 subsidiären Schutz. Für 1200 wurden humanitäre Gründe geltend gemacht. Durch Umsiedlung kamen 24.815 Flüchtlinge in die EU, nach Österreich allerdings keine.
Estland, Lettland und Slowakei bei Aufnahme am zurückhaltendsten
Die wenigsten Asylwerber nahmen 2018 laut Eurostat Estland (20), Lettland (30) und die Slowakei (45) auf. Auf eine Million Einwohner verzeichneten Polen und die Slowakei (je zehn) sowie Estland und Lettland (je 15) die wenigsten Asylwerber.
Kickl: „Kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen“
Trotz sinkender Asylantragszahlen sieht Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) „keinen Grund, dass wir uns zufrieden zurücklehnen“, wie er vor Kurzem betonte. Daher kündigte er „konsequente Außerlandesbringungen und schnelle Verfahren“ sowie die Aufrechterhaltung der Grenzkontrollen an. Man müsse zudem im Verbund der EU-Mitgliedsstaaten Schleppern das klare Signal setzen, dass sie „nicht durchkommen“.
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