Der Befund ist klar: 72 Prozent der Österreicher meinen, dass Steuern und Abgaben bei uns zu hoch sind und daher gesenkt gehören, wie eine brandaktuelle Umfrage ergibt. Ebenso klar sind die Wünsche der Bevölkerung für die kommende Steuerreform: Schwerpunkte sollen geringe sowie mittlere Einkommen, Familien, Alleinerzieher sowie kleinere Betriebe sein.
„83 Prozent fordern eine Entlastung von Einkommen bis 31.000 Euro brutto im Jahr. Insgesamt ist die geplante Senkung der Abgabenquote auf 40 für 81 Prozent wünschenswert“, fasst Meinungsforscherin Sophie Karmasin zusammen. Konkret will jeder Zweite, dass auch Geringverdiener mit einem Brutto-Jahresbezug bis 11.000 Euro, die derzeit schon keine Lohnsteuer zahlen, zusätzliche Erleichterungen bekommen.
Vergünstigungen für kleine Betriebe gefordert
Für drei Viertel der Österreicher (69 Prozent) sind aber Maßnahmen für den Mittelstand besonders vordringlich. Das ist die Mehrzahl der Steuerzahler mit Bruttobezügen bis zu 31.000 Euro im Jahr. 62 Prozent drängen auf Erleichterungen für Familien, 59 Prozent speziell für Alleinerzieher. Weniger vordringlich erscheinen Vergünstigungen für Unternehmen, ausgenommen sind kleine Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern. Für sie befürworten immerhin 37 Prozent eine Lockerung der Steuerschraube.
Jede Zweite rechnet nicht mit spürbaren Effekten
Allerdings sind die Österreicher vorsichtig, was die Erwartungen an eine Abgabensenkung betrifft: 48 Prozent rechnen nicht mit spürbaren Effekten - offenbar wirken hier die Erfahrungen voriger Steuerreformen nach. Karmasin: „Die Steuerreform darf nicht durch höhere Steuern gegenfinanziert werden, das ist für 69 Prozent klar!“ Ebenfalls wichtig: mehr Transparenz und weniger komplizierte Sonderregeln im Steuersystem.
Christian Ebeert, Kronen Zeitung
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