A3-Ausbau

Neuer Streit um altes Problem

Burgenland
27.04.2019 16:08

Seit 2004 beschäftigt der Weiterbau der Südostautobahn bis zur Grenze bei Klingenbach bereits Politik und Gemeinden. Nachdem nun auf ungarischer Seite der Lückenschluss vorangetrieben wird, werden im Burgenland wieder Rufe nach einer Verlängerung laut. Doch es besteht die Angst, damit eine Transitroute zu öffnen.

Wer schon einmal von der A 3 kommend nach Ungarn gefahren ist, kennt die Situation: Nur wenige Kilometer vor dem Grenzübergang endet die Autobahn und mündet in die B 16, die vorbeiführt an Wulkaprodersdorf, Siegendorf, Zagersdorf und Klingenbach. Die Debatte um ein Schließen der Lücke gewann zuletzt wieder an Fahrt. Im Mittelburgenland traten LBL-Chef Manfred Kölly sowie der VP-Landtagsabgeordnete Patrik Fazekas dafür ein. Auch Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FP) machte Druck. Argumentiert wird mit Vorteilen für Wirtschaft und Pendler. Über die betroffenen Orte „drüberfahren“ will natürlich keiner. Darauf hat sich auch die SP, allen voran Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, festgelegt. „Gegen den Willen der Gemeinden wird es keine Verlängerung geben“, verspricht denn auch Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SP).

Für die Zustimmung müsste wohl großzügiger Lärmschutz zugesagt werden - auch für Müllendorf und Großhöflein, die ebenfalls an der A 3 liegen. Doch Fritz Zarits (VP), Ortschef von Wulkaprodersdorf, sieht selbst dann den Ausbau „sehr skeptisch“. Grüne und die Bürger-Plattform „BIG A3“ sind überhaupt strikt gegen eine Verlängerung. Von der Asfinag heißt es, der Weiterbau sei „in örtlicher Nähe zur bestehenden B 16“ vorgesehen. Die geschätzten Kosten: 250 Millionen Euro. Laut Straßenbaugesellschaft werden die Ungarn mit ihrer Straße bis 2024 kurz vor der Staatsgrenze stehen. Das letzte Teilstück soll dann zeitgleich mit der A 3 nach 2025 umgesetzt werden.

Christoph Miehl, Kronen Zeitung

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