Wo sie uneins sind

Othmar Karas, der Anti-Kurz

Österreich
27.04.2019 06:00

Der ÖVP-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl, Othmar Karas, äußerte jüngst Bedenken gegen die Gas-Pipeline Nord Stream 2 - und widerspricht damit der Position seines Parteichefs Sebastian Kurz. Brisant: Es ist dies bei Weitem nicht die einzige Meinungsverschiedenheit der beiden.

Soll die Pipeline Nord Stream 2, die der Beförderung von russischem Gas in die EU dienen wird, wie geplant gebaut werden? Ja, sagt der Bundeskanzler. Schließlich gelte es, so ÖVP-Chef Kurz stets, „Energiesicherheit“ zu gewährleisten.

Sebastian Kurz (Bild: APA/Hans Punz)
Sebastian Kurz

Othmar Karas indes sieht die Sache etwas anders: Dieser Tage erklärte der schwarze EU-Abgeordnete, dass dadurch eine zu große politische Abhängigkeit von Russland entstünde.

Othmar Karas (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Othmar Karas

Diese Meinungsverschiedenheit wäre an sich nicht von großer Brisanz, hätten die beiden ÖVP-Spitzenmänner nicht bei einer beeindruckenden Vielzahl an zentralen Fragen fundamental unterschiedliche Meinungen. Ein Auszug:

Beim UNO-Migrationspakt haben ÖVP und Grüne unterschiedliche Ansichten. Die Koalitionspartner versuchen gar nicht, die konträren Ansichten zu leugnen. (Bild: United Nations, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)
Beim UNO-Migrationspakt haben ÖVP und Grüne unterschiedliche Ansichten. Die Koalitionspartner versuchen gar nicht, die konträren Ansichten zu leugnen.
  • Gemeinsames EU-Budget: Der ÖVP-Spitzenkandidat findet, dass die Europäische Union einen gemeinsamen Finanzminister und ein kollektives Budget benötigte - ÖVP-Chef Kurz erklärte indes bereits, von derlei Plänen nichts zu halten.
  • Asylwerber in Lehre: Kanzler Kurz blieb trotz heftiger Proteste dabei: Selbst gut integrierte Asylwerber, die eine Lehre machen, sollen abgeschoben werden können. Karas, Vorzugsstimmenkaiser der ÖVP bei EU-Wahlen, äußerte sich im Vorjahr noch wie folgt dazu: „Einerseits wird jeden Tag der Fachkräftemangel beklagt. Andererseits stehen arbeitswillige junge Menschen regelmäßig vor ihrer Abschiebung.“

Kronen Zeitung

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