An Überarbeitung
Mehr als 270 Wahlhelfer in Indonesien gestorben
Am 17. April fanden erstmals in der Geschichte Indonesiens sowohl Präsidentschafts- als auch Parlamentswahlen an einem einzigen Tag statt. Seither läuft die Auszählung der Stimmzettel im bevölkerungsreichsten muslimischen Land. Laut ersten Hochrechnungen zeichnet sich unter anderem ein Sieg des bisherigen Präsidenten Joko Widodo ab. Doch bis zur Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses im Mai müssen noch rund Dutzende Millionen Stimmzettel händisch ausgezählt werden. Die Arbeitsbelastung der eingesetzten Wahlhelfer ist enorm. Nun wurde bekannt, dass bereits über 270 Mitarbeiter der Wahlkommission gestorben sind - laut Angaben eines Sprechers an Überarbeitung.
Wahlberechtigt waren 193 Millionen Indonesier. Die Wahlbeteiligung lag offiziellen Angaben zufolge bei 81 Prozent. Abgestimmt wurde in rund 800.000 Wahllokalen, die über sämtliche Inseln verteilt geöffnet hatten. Wegen der gleichzeitigen Abhaltung der Präsidentschafts- und der Parlamentswahlen (national sowie regional) musste jeder Wahlberechtigte fünf Stimmzettel abgeben. Die Wahlen wurden aus Kosteneinsparungsgründen zusammengelegt.
Mit den fatalen Auswirkungen hatte aber niemand gerechnet. Viele der rund sieben Millionen Wahlhelfer arbeiteten laut Medienberichten 30 Stunden am Stück, um die Fristen zur Bekanntgabe der Ergebnisse aus ihren Wahlsprengeln einzuhalten.
Regierung plant Entschädigung für Angehörige
Neben den verstorbenen Personen gibt es auch viele Erkrankte. Das Gesundheitsministerium hat angeordnet, dass den erkrankten Wahlhelfern so gut wie möglich zu helfen sei. Das Finanzministerium arbeitet laut Angaben der Wahlkommission bereits an einem Entschädigungssystem für die Angehörigen der Verstorbenen. Es werden auch Stimmen laut, wieder zum alten System der getrennten Wahlen zurückzukehren.
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