Forscher warnen:

Eltern unterschätzen oft Übergewicht ihrer Kinder

Wissenschaft
28.04.2019 15:04

Die Grundlagen für Fettleibigkeit werden oft schon im Kindesalter gelegt. Aus diesem Grund sind die Ergebnisse einer Meta-Analyse von weltweit 87 Studien aus den vergangenen 20 Jahren besonders besorgniserregend: Viele Eltern dicker Kinder sehen ihren Nachwuchs nicht als übergewichtig oder fettleibig an.

„Trotz der Versuche, das öffentliche Bewusstsein für das Problem der Fettsucht zu fördern, zeigen unsere Ergebnisse, dass das Übergewicht der Kinder oft unterschätzt wird“, sagte Abrar Alshahrani von der englischen Universität Nottingham beim europäischen Kongress für Adipositas in der schottischen Hafenstadt Glasgow. Folglich bekämen viele Kinder nicht die Unterstützung, die sie bräuchten, um gesund zu bleiben.

(Bild: stock.adobe.com)

Mehr als die Hälfte der Eltern unterschätzt Übergewicht
Weltweit hat sich den Angaben zufolge die Zahl der Kinder und jungen Erwachsenen mit Fettleibigkeit in den vergangenen 40 Jahren mehr als verzehnfacht: bei den Mädchen von fünf auf 50 Millionen von 1975 bis 2016, bei den Buben sogar von sechs Millionen auf 74 Millionen. Das Ergebnis der Meta-Studie: 55 Prozent der Eltern von zu dicken Kindern unterschätzen deren Gewichtsstatus - vor allem bei kleinen Mädchen und Buben.

Auch Mediziner irren sich
Eltern, die selbst zu viele Kilos auf die Waage bringen und nicht so gebildet sind, liegen besonders häufig daneben. Und 34 Prozent der zu dicken Kinder und Teenager schätzten den Grad ihres Übergewichts ebenfalls als zu gering ein. Auch viele Mediziner irrten sich.

(Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Österreich: Übergewicht bei Buben verbreiteter als bei Mädchen
In Österreich sind rund 30 Prozent der Buben in der dritten Schulstufe übergewichtig oder sogar adipös. Bei den Mädchen ist die Rate etwas geringer und reicht von 21 Prozent im Westen und Süden Österreichs bis zu 29 Prozent im Osten, ergab eine in dieser Form erstmals durchgeführte Studie, die mit dem Ernährungsbericht 2017 im Gesundheitsministerium präsentiert wurde.

(Bild: APA/dpa/Peter Steffen)

Es handelte sich um eine repräsentative Statuserhebung, in der die Daten von 2510 Drittklässlern erfasst wurden. Das erfolgte nach einer vorgegeben Methode der Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI) der WHO Europa, durch die vergleichbare Daten von 35 Ländern erhoben werden.

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