Der Machtdemonstration gegen Rafael Nadal folgte gleich die nächste. Dominic Thiem ließ im Finale des ATP-500-Turniers von Barcelona Daniil Medwedew keine Chance und eroberte mit einem 6:4, 6:0 den zweitgrößten Titel seiner Karriere. „Auf Sand ist das mein bisher größter Triumph“, jubelte Thiem.
Auch ein Stolperstart konnte Thiem auf dem Weg zu seinem 13. ATP-Titel nicht erschüttern. Der Österreicher verlor gleich sein erstes Aufschlagspiel zum 0:2, sein russischer Kontrahent grub sensationelle Bälle aus, wirkte anfangs etwas konstanter. Doch nach dem 0:3 rauschte der Thiem-Express dahin. Er breakte Medwedew zweimal in Folge, davon einmal zu null und setzte auf die Gala, die er schon im Semifinale gegen Rafael Nadal zelebriert hatte, noch einen drauf. Mit 6:4 holte sich der Österreicher, der sich vor allem sehr variabel präsentierte, den ersten Satz.
Das schien Medwedew, der körperlich nun der kräfteraubenden Partie des Vortags gegen Kei Nishikori Tribut zollen musste, auch psychisch zuzusetzen. Der zweite Durchgang war eine höchst einseitige Angelegenheit, in der Thiem zahlreiche Winner schlug, kaum noch Fehler beging. So machte Medwedew ganze fünf Punkte im zweiten Satz! Nach 73 Minuten war alles vorbei - 6:4, 6:0.
Slice als Schlüssel
„Ein unglaublicher Moment für mich“, jubelte Dominic. „Das Jahr ist für mich bisher traumhaft verlaufen. Erst der Titel in Indian Wells, jetzt mein größter Triumph auf Sand.“ Als Schlüssel dazu sah Thiem den Slice. „Damit habe ich ihm schon im Vorjahr in St. Petersburg wehgetan, heute war das wieder so.“ Auch Vater Wolfgang war begeistert: „Ich bin das erste Mal als Trainer dabei, und dann gewinnt er gleich das Turnier. Besser geht es nicht!“
Für den zweitwichtigsten Titel seiner Karriere strich Thiem 503.000 Euro Siegprämie und satte 500 Punkte für die Weltrangliste ein. In der er seinen fünften Platz damit festigte, nun Chancen hat, vor den French Open noch Alexander Zverev zu überholen, der in den nächsten Wochen einige Zähler zu verteidigen hat. Im Jahres-Ranking ist Dominic gar die Nummer vier.
Nächstes Ziel Madrid
Mit seinen Vorstellungen in Barcelona wird freilich der Druck Richtung French Open steigen. „An Paris denke ich momentan gar nicht“, winkt Thiem aber ab. Heute fliegt er zurück nach Wien, wird sich dort ein paar Tage mit Nicolas Massu auf die nächste Aufgabe vorbereiten. Das Masters in Madrid ab 5. Mai.
Peter Moizi (aus Barcelona), Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.