Meterhohe Tsunamis, Erdbeben und verheerende Schockwellen: Was beim Einschlag eines Asteroiden auf der Erde passieren könnte, hat Hollywood schon mehrfach in Kinofilmen vorweggenommen. Bei der zurzeit stattfindenden Planetary Defense Conference (Konferenz zur planetarischen Verteidigung) in Washington, die noch bis Freitag dauert, hat NASA-Chef Jim Bridenstine vor dem Killerpotenzial solcher „Besucher“ aus dem All gewarnt.
Seit Montag spielen führende Asteroiden-Experten aus aller Welt bei der Planetary Defense Conference 2019 ein Armageddon-Szenario durch. Im Rahmen der Veranstaltung warnte NASA-Boss Bridenstine eindringlich vor der Gefahr, die Asteroiden für unsere Erde darstellen. „Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen verstehen, dass es nicht um Hollywood geht und nicht um Filme“, erklärte er: „Hier geht es darum, den einzigen bewohnbaren Planeten zu schützen, den wir kennen - und das ist der Planet Erde.“
Statistisch alle 60 Jahre ein „Großereignis“
Das Planspiel bei der Planetary Defense Conference geht von einem Asteroiden aus, der zwischen 100 und 300 Metern groß ist und im Jahr 2027 der Erde so nahe kommt, dass er mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 100 einschlägt. Fünf Tage lang simulieren die Wissenschaftler, was man tun kann, wenn sich ein solcher potenziell gefährlicher Brocken aus dem Weltall auf Kollisionskurs mit unserem Planeten befindet. Bridenstine wies bei der Tagung darauf hin, dass die Menschheit statistisch betrachtet alle 60 Jahre ein derartiges „Großereignis“ erwarten müsse.
Dass schon ein deutlich kleinerer Asteroid großen Schaden anrichten kann, zeigt der Niedergang eines Meteoriten über der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk. Als der etwa 20 Meter große Brocken, der, bevor er in die Erdatmosphäre eintrat, ein Gewicht von schätzungsweise 7000 Tonnen hatte, am 15. Februar 2013 rund 30 Kilometer über der Metropole explodierte (Bild unten), wurden durch die Druckwelle rund 7000 Häuser beschädigt und etwa 1500 Menschen verletzt.
Zuletzt ist eine Woche vor Weihnachten ein Meteorit beim Eintritt in die Atmosphäre der Erde mit einer gewaltigen Explosion auseinandergebrochen - und niemand hat es mitbekommen. Erst drei Monate später wurde der Vorfall bekannt, der laut Angaben der NASA eine Energie freigesetzt hat, die in etwa dem Zehnfachen jener Atombombe entspricht, die anno 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde.
Zehn-Meter-Brocken über Beringsee explodiert
Am 18. Dezember 2018 kurz vor Mitternacht war der Brocken aus dem All über der zwischen Alaska und Russland gelegenen Beringsee explodiert. Berechnungen zufolge hatte der Himmelskörper einen Durchmesser von zehn Metern und eine Masse von 1400 Tonnen. Bei seiner Explosion habe er laut Angaben von Experten eine Energie freigesetzt, die 173 Kilotonnen des Sprengstoffs TNT entspricht.
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