Nach dem Brand eines Lkws am 29. April im Tunnel Rannersdorf auf der S1 in Fahrtrichtung Vösendorf, steht nun nach intensiven Schadensbegutachtungen fest: Der Tunnel wird bis in die erste Junihälfte 2019 für den Verkehr komplett gesperrt bleiben, so die Asfinag am Dienstagabend. Die Fahrbahn in dem Tunnel muss teilweise erneuert werden. Die Tunneldecke im betroffenen Abschnitt wird zur Gänze entfernt. Zudem sei die Sicherheitstechnik auf einer Länge von 600 Metern zerstört worden, heißt es. Droht nun ein weiteres Verkehrschaos?
Wie berichtet, setzte bei einem dem Sattelzug aus Ungarn plötzlich die Servolenkung aus. Laut dem Fahrer wurde alles schwammig, und dann züngelten Flammen aus dem Motorraum. Der 31-Jährige - er transportierte optische Geräte und Werkzeuge im Wert von 180.000 Euro in die Schweiz - versuchte noch vergeblich mit dem Handfeuerlöscher die Flammen zu bekämpfen. Dann flüchtete er vor dem Inferno mit dem Lenker eines Lkw hinter ihm ins Freie.
„Nicht auszudenken, wenn der Tunnel voll befahren gewesen wäre"
„Das Unglück passierte Montag in aller Herrgottsfrüh. Nicht auszudenken, wenn der Tunnel voll befahren gewesen wäre“, so ein Ermittler. Laut Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion St. Pölten wird jetzt fieberhaft geprüft, wie es zu dem Drama kommen konnte und ob der Lkw überhaupt verkehrstauglich war oder eine rollende Schrottbombe.
Das endgültige Ergebnis der Schäden und Sanierungen steht nun fest - weitere sechs Wochen bleibt der Tunnel Rannersdorf auf der S 1 in Fahrtrichtung Vösendorf gesperrt. Die großräumige Umleitung führt über die A4 Ostautobahn und die A23 Südosttangente. Örtlich kann der Tunnel für Pkw zwischen den S-1-Anschlussstellen Schwechat Süd und Rannersdorf umfahren werden.
„Wollen Tunnel möglichst rasch wieder befahrbar machen“
„Das Wichtigste ist, den Tunnel so rasch wie möglich wieder befahrbar zu machen“, sagt Projektkoordinator Günter Rattei vom Asfinag-Tunnelmanagement, „deshalb setzen wir auf ein Sanierungskonzept, das uns erlaubt am Tunnel zu arbeiten und den Verkehr trotzdem ab voraussichtlich Mitte Juni wieder laufen zu lassen.“ Umfassende Reparaturen am Bauwerk und an den elektrotechnischen Einrichtungen sind jedenfalls erforderlich. Die genaue Höhe der Schadenssumme lässt sich derzeit noch nicht beziffern.
Kronen Zeitung/krone.at
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