Er kämpfte immer mit offenem Visier, ohne Winkelzüge und er war eine Lichtgestalt in der Politik. Jetzt ist Richard Hörl, Gründervater der Bürgerliste, mit 80 Jahren gestorben.
Er war das Gewissen der Stadt, Salzburg würde ohne ihn heute anders aussehen und er war der Gründervater der Bürgerliste: Richard Hörl ist am Ostermontag, dem 22. April verstorben. Er wurde 80 Jahre alt. Mit Schauspieler Herbert Fux, Fotograf Josef Dapra und Richter Eckehart Ziesel hat der Bäckermeister Anfang der Siebziger Jahre die Initiative „Schützt Salzburgs Landschaft“ und später „Rettet Freisaal“ gegründet. Damit verhinderte man die Verbauung der Hellbrunner Allee und erreichte, dass nur am Rand von Freisaal die Universität gebaut wurde.
Die Bürgerliste zieht in den Gemeinderat ein
Am 22. Oktober 1977 schaffte der unbequeme Bäckermeister als Spitzenkandidat gemeinsam mit Herbert Fux (1927-2007) den Einzug in den Gemeinderat. Zum Entsetzen der Etablierten. Zeit seines Lebens war sein Bestreben, einsichtslosen und arroganten Politikern lästig zu fallen und das so genannte Salzburger Klima der Packelei, Machtmissbrauch und der Seilschaften aufzudecken. Grundanliegen war der Schutz der Stadtlandschaft Salzburgs, die Erhaltung der historischen Altstadt und ein verbrieftes Mitspracherecht der Bürger in der Politik. „Wir wollten immer eine Bürgerbewegung sein, nie eine Partei“, so Richard Hörl, der der späteren „grünen“ Bürgerliste äußerst skeptisch gegenüber stand.
Im Gemeinderat stellte der ORF seine Mikrofone damals nur vor Hörl und Fux auf, die anderen Gemeinderäte protestierten. Lapidare Antwort des ORF-Redakteurs damals: „Es sind ja nur die beiden, die etwas zu sagen haben.“
Wolfgang Weber, „Krone“-Redakteur, langjähriger Wegbegleiter und Freund, erinnert sich in einer großen Reportage in der Donnerstag-Ausgabe der Salzburg-„Krone“ an Richard Hörl.
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