Steine und Tränengas
Mai-Kundgebung in Paris von Krawallen überschattet
Am Rande der Mai-Kundgebungen in Paris hat es am Mittwoch schwere Krawalle gegeben. Bei einer Gewerkschaftskundgebung im Süden der französischen Hauptstadt warfen militante Demonstranten Steine und andere Gegenstände auf die Sicherheitskräfte, die Tränengas und Blendgranaten einsetzten. Bis zum Abend wurden mindestens 330 Menschen festgenommen, etwa 220 kamen in Polizeigewahrsam. Laut den Behörden habe es rund 40 Verletzte gegeben.
In weiten Teilen des Landes verliefen die Kundgebungen friedlich, in Paris heizte sich die Stimmung hingegen schnell auf. Innenminister Christophe Castaner sprach von bis zu 1000 Randalierern des sogenannten Schwarzen Blocks. Über den Straßen hingen Tränengasschwaden, Mülltonnen brannten. Die Polizisten setzten Tränengas ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben. 24 Demonstranten und 14 Sicherheitskräfte seien verletzt worden, hieß es.
„Die Randalierer haben den Gewerkschaften ihren Tag der Arbeit gestohlen“
Im 13. Stadtbezirk wurden zudem ein Krankenhaus und eine Polizeidienststelle angegriffen. „Die Randalierer haben den Gewerkschaften ihren Tag der Arbeit gestohlen“, sagte Castaner. Bereits im vergangenen Jahr hatte es am 1. Mai in Paris schwere Ausschreitungen gegeben.
Nach Angaben des Innenministeriums demonstrierten diesmal in ganz Frankreich rund 164.000 Menschen, etwa 28.000 von ihnen bei der zentralen Kundgebung der Gewerkschaften in Paris. Medien berichteten von 40.000 Demonstranten in der Hauptstadt, Gewerkschaften von 80.000 Teilnehmern.
An den Kundgebungen am Tag der Arbeit nahmen auch viele Anhänger der „Gelbwesten“-Bewegung teil, die seit November gegen die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron protestiert. Bei den „Gelbwesten“-Demos war es in den vergangenen Monaten in Paris immer wieder zu Ausschreitungen gekommen. Deswegen sind einige Bereiche wie die Prachtstraße Champs-Élysées für Demonstrationen gesperrt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.