Nach 2 Jahren U-Haft

Giftanschlag an Kim Jong Nam: Frau enthaftet

Ausland
03.05.2019 09:59

Nach dem Gift-Anschlag auf den Halbbruder des nordkoreanischen Diktators ist nun die zweite Frau, die an dem Übergriff auf einem Flughafen in Malaysia beteiligt war, aus der Haft entlassen worden: Die Vietnamesin, die wegen vorsätzlicher Körperverletzung für schuldig befunden und zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt wurde, will nun rasch in ihre Heimat zurück.

Vor mehr als zwei Jahren tötete Doan Thi Huong (30) gemeinsam mit einer Indonesierin Kim Jong Nam mit einem Nervengift auf einem Taschentuch in Kuala Lumpur. Die beiden behaupteten jedoch, dass sie dachten, für einen Fernsehscherz engagiert worden zu sein: Im Stil der „Versteckten Kamera“ seien sie beauftragt worden einem fremden Mann Babyöl ins Gesicht drücken.

Doan Thi Huong (Mitte) will nun so rasch wie möglich in ihre Heimat zurück. (Bild: AFP )
Doan Thi Huong (Mitte) will nun so rasch wie möglich in ihre Heimat zurück.

Nur wegen vorsätzlicher Tötung und nicht wegen Mordes verurteilt
Doch das vermeintliche Öl stellte sich schließlich als das hochtoxische Nervengift VX heraus. Die beiden Frauen wurden wegen Mordes angeklagt und es drohte ihnen die Todesstrafe. Nach zwei Jahren in Untersuchungshaft wurde Mitte März schließlich die Indonesierin Siti Aisyah freigelassen. Bei einem Verfahren Anfang April wurde der Mordvorwurf gegen Doan Thi Huong fallengelassen - sie fasste eine Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten für vorsätzliche Körperverletzung aus.

Die Indonserin Siti Aisyah kann ihr Glück kaum fassen: Überraschend wurde sie als Verdächtige im Mord am Halbbruder von Kim Jong Un freigelassen. (Bild: AFP)
Die Indonserin Siti Aisyah kann ihr Glück kaum fassen: Überraschend wurde sie als Verdächtige im Mord am Halbbruder von Kim Jong Un freigelassen.
Kim Jong Nam bei einem Interview in Macau im Jahr 2010 (Bild: AP)
Kim Jong Nam bei einem Interview in Macau im Jahr 2010

Kim Jong Nam war ältester Sohn des langjährigen Machthabers Kim Jong-il (1941-2011) aus einer früheren Ehe. Eine Zeit lang galt er als erster Anwärter auf die Nachfolge, fiel dann aber in Ungnade und verbrachte die letzten Jahre außerhalb Nordkoreas. Vermutet wird, dass Nordkoreas Geheimdienst hinter dem Attentat steckt.

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