In der Slowakei setzt die Atomlobby weiter auf die Fertigstellung der Nuklear-Ruine Mochovce. Nur noch 58 Tage bleiben bis zum Hochfahren des Risiko-Reaktors III. Da die Bombe tickt, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) das Thema zur Chefsache erklärt. So wie Österreichs große Anti-Atom-Familie fordert auch er einen nationalen Schulterschluss.
Geht es nach den Plänen der uneinsichtigen Atomlobbyisten, soll der nur 100 Kilometer von unserer Grenze entfernte Risiko-Reaktor III Anfang Juli hochgefahren sein. Und das, obwohl ehemalige Mochovce-Techniker als „Whistleblower“ eindringlich vor der Gefahr des löchrigen desolaten Meilers gewarnt haben. Seit 34 (!) Jahren wird dort herumgepfuscht.
„Müssen AKW-Ausbau mit allen Mitteln verhindern“
Als Speerspitze der rot-weiß-roten Anti-Atom-Front haben die Umweltbewahrer von Global 2000 gemeinsam mit der „Krone“ das Ticken dieser nuklearen Zeitbombe aufgedeckt. „Wir müssen den Ausbau des AKW Mochovce mit allen Mitteln verhindern. Dafür ist ein nationaler Schulterschluss nötig. Die Regierung engagiert sich auf allen Ebenen dagegen. Daher habe ich mit dem slowakischen Premierminister Peter Pellegrini telefoniert, um ihn vom Ausbau des AKW abzubringen. Ich habe Österreichs Sicherheitsbedenken klar zum Ausdruck gebracht und auf größtmögliche Transparenz gedrängt“, so Kurz beim Treffen mit Global-2000-Chefin Leonore Gewessler, der er für „diese wichtige Initiative“ dankte.
Köstinger schmiedet Allianz mit Deutschland und Luxemburg
Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat bereits - wie berichtet - mit ihrer deutschen und der Luxemburger Amtskollegin eine Allianz gegen die Kernenergie geschmiedet. Wie wichtig eine einheitliche Stimme gegen die Atomruine ist, unterstreicht auch Nuklear-Experte Reinhard Uhrig: „Es muss eine internationale Untersuchung von Reaktorblock III geben. Der Ausbau ist außer Kontrolle geraten!“ Erfreulich: Wie durchsickerte, hat SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner schon einen „Mochovce-Brief“ an ihren sozialdemokratischen Parteifreund Pellegrini geschrieben.
Christoph Matzl und Mark Perry, Kronen Zeitung
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