Schon wieder ein Zwischenfall im Wiener Krankenhaus Nord: Am Sonntag ging laut Stadtrat Peter Hacker ein Siphon über, in Teilen des Gebäudes stand deshalb Wasser. Die starken Regenfälle hatten zuvor vermuten lassen, dass Fehler bei der Installation einer sogenannten Weißen Wanne gemacht worden waren.
Im Februar wurde sie im Rahmen der Untersuchungskommission rund um das KH Nord viel diskutiert: die sogenannte Weiße Wanne. „Das Kellergebäude des Krankenhaus Nord ist diese ‚Weiße Wanne‘“, sagte der Bausachverständige Kurt Marosi damals. Dabei handle es sich um eine Installation, um Gebäude vor Wasser zu schützen.
Richtlinie zur Abdichtung nur in Teilen befolgt
Bei der sogenannten Weißen Wanne sei es so, dass die tragende und die abdichtende Funktion in einer wasserundurchlässigen Stahlbetonkonstruktion vereint sind, erklärte Marosi. Der Krankenanstaltenverbund (KAV) habe sich allerdings dazu entschlossen, die Richtlinie der Österreichischen Bautechnik Vereinigung zur „Weißen Wanne“ nur in Teilen zu befolgen.
„Es ist eine ‚Weiße Wanne‘, die nicht nach der Richtlinie konzipiert ist, aber das ist nicht verboten“, sagte Marosi damals. Schließlich handle es sich dabei nicht um ein Gesetz, sondern um eine Empfehlung. „Es ist sicher eine sehr schlaue Methode, ein Gebäude, das man dicht haben möchte, nach dieser Richtlinie zu errichten“, stellte er allerdings fest. Die Richtlinie in ihrer Gesamtheit zu befolgen wäre allerdings technisch aufwendiger und dadurch kostspieliger gewesen.
„Der nächste Tiefpunkt“
„Das SPÖ-Skandalprojekt Krankenhaus Nord scheint nicht ganz dicht zu sein. Nach den unzähligen Skandalfällen, der Kostenexplosion und den Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft ist das der nächste Tiefpunkt. Die SPÖ Wien darf jetzt nicht länger die Augen verschließen und weiterhin von einem Erfolgsprojekt sprechen - es braucht endlich klare Verantwortlichkeiten“, so ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch und -Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec am Montag in einer Aussendung.
Stadtrat Hacker (SPÖ) stellte gegenüber der „Krone“ jedoch klar: Nicht das Gebäude per se, sondern vielmehr ein Siphon war undicht.
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