Im Rahmen der Motorrad-WM in Le Mans startet Matthias Lanzinger bei den „Moto Paralympics“ am 18. Mai in sein neues Abenteuer auf zwei Rädern. Der Abtenauer will bei der Rennserie für Motorradfahrer mit Handicap mit seiner 185 PS starken KTM Super-Duke um den Gesamtsieg mitfahren.
Nach der Ski-Karriere, dem schweren Sturz 2008 in Kvitfjell samt nachfolgender Unterschenkel-Amputation und der paralympischen Laufbahn auf zwei Brettern ist Matthias Lanzinger bereit für ein neues, sportliches Abenteuer. Aber diesmal auf zwei Rädern. „Das Motorradfahren war schon immer meine Leidenschaft, nun werden Kindheitsträume wahr“, meinte der 38-Jährige vorm Start der „Moto Paralympics“ in Le Mans am 18. Mai. Gefahren wird im Rahmenprogramm der Moto-GP, also im Umfeld der Stars Márquez und Co.
Die Rennserie für körperlich Beeinträchtigte gibt’s seit drei Jahren. Im Vorjahr durfte Lanzinger reinschnuppern, heuer bestreitet er die gesamte Serie, in der der Kärntner Peter Rohr Titelverteidiger ist. Gefahren wird noch im Rahmen der Superbike-WM in Misano (It) im Juni und im September in Magny-Cours (Fra).
Lanzinger will mit seiner 185 PS starken KTM Super-Duke („285 km/h Highspeed habe ich schon geschafft“) um den Gesamtsieg mitreden. „KTM unterstützt mich dabei sehr, stellt mir an den Rennwochenenden sogar einen Mechaniker zur Verfügung“, meinte der Vater einer Tochter, hauptberuflich Rennmanager bei Salomon in Grödig.
Und der für das Rennfahren („Preisgeld gibt’s keines, es geht um die Ehre“) erfinderisch wurde: Die am Motorrad-Dress angemachte Prothese wurde unten mit einem runden Knauf versehen, der zu einer aschenbechergroßen Halterung am Motorrad (die Schaltung befindet sich am Lenker) passt.
„Der Knauf stammt von einem alten Gartenzaun, ein Schlosser hat mir das dann zusammengeschweißt“, erzählte „Lanzi“ beim Training auf dem Salzburgring. Was sagt eigentlich Ehefrau Eva zu den Plänen: „Naja, sie hat keine allzugroße Freude. Aber sie kennt mich ja“, schmunzelte „Lanzi“ und fügte beruhigend hinzu: „Ich riskiere sicher nicht wie Marc Márquez, lasse mir bei den Rennen schon Reserven.“
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