Als an der österreichischen Südgrenze 1991 der Krieg tobte, floh ein kroatischer Kampfpilot nach Österreich und landete in Klagenfurt. Jahrelang war das Flugzeug im Militärmuseum in Zeltweg ausgestellt, nun kehrte es nach Kroatien zurück.
Erinnern Sie sich noch? Anfang der 1990er-Jahre, da tobte der Jugoslawien-Krieg. Rauchsäulen in Grenznähe, knatternde Maschinengewehre, Kämpfe in Marburg und Umgebung. Die Angst, dass der Konflikt auf Österreich überschwappt, war allgegenwärtig. Und als plötzlich - es war am 25. Oktober 1991 - ein MiG-21-Kampfjet im Tiefflug bis nach Graz donnerte, da erstarrten die Menschen. Doch die Maschine drehte ab, flog in Richtung Westen - und landete schließlich in Klagenfurt.
Was war passiert? Der Pilot - ein Kroate, Rudolf Peresin - gehörte der damals noch existierenden jugoslawischen Armee an, und er verweigerte den Befehl, auf seine kroatischen Landsleute zu schießen. Seit damals genießt der Mann in seinem Heimatland Heldenstatus. Die MiG wurde von Klagenfurt nach Zeltweg überstellt, wo sie im dortigen Flugzeugmuseum geparkt und ausgestellt war.
Nicht mehr flugtauglich
Über Jahrzehnte gab es komplizierte Verhandlungen, die Kroaten wollten das Kriegsgerät - es ist übrigens nicht mehr flugtauglich - unbedingt zurück, Außen-, und Verteidigungsministerium waren intensiv eingebunden. Der steirische Minister Mario Kunasek (FPÖ) nahm sich der Geschichte persönlich an, und es gibt ein gutes Ende.
Eine neue MiG für Zeltweg
In der Nacht auf Dienstag wurde die zerlegte Kampfmaschine per Sattelschlepper nach Kroatien transportiert. Sie wird dort zentrales Ausstellungsstück eines neuen Militärmuseums in Zagreb. Schön, dass es im Zusammenhang mit einem Krieg auch einmal etwas Positives zu berichten gibt. Kroatien hat, als Ersatz für Lagerkosten, dem Zeltweger Luftfahrtmuseum übrigens eine baugleiche MiG-21 überlassen.
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