Dieses Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk blieb nicht ohne Folgen: Wegen des Verdachts der Herabwürdigung des Staates Österreich hat ein Wiener Anwalt Anzeige gegen Jan Böhmermann erstattet. Der deutsche Satiriker hatte am Montag im ORF erklärt, dass die Österreicher bereits „acht Millionen Debile“ wären. Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde als „32-jähriger Versicherungsvertreter mit viel Haargel“ bezeichnet - siehe Video oben. Der ORF distanzierte sich am Dienstag von Böhmermanns Aussagen.
„Ständig irgendwen wegen totalem Quatsch vors Gericht zerren - sowas gäbe es in Deutschland nicht!“, äußerte sich der deutsche Satiriker am Donnerstag auf Twitter zu der Anzeige gegen ihn. Der Wiener Anwalt Wolfgang List sieht eine Herabwürdigung des Staates Österreich und zeigte Böhmermann deshalb in Österreich und Deutschland an, wie es in dem Anwaltsschreiben heißt.
Anwalt will mit Anzeige „ein Zeichen setzen“
Böhmermann hatte am Dienstag in einem Interview mit einem Kulturredakteur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Aussagen getätigt, die für reichlich Wirbel sorgten. „Es geht nicht, dass ein deutscher Satiriker acht Millionen Österreicher als debil bezeichnet“, sagte List gegenüber dem „Standard“. Mit der Anzeige wolle er „ein Zeichen setzen“. Und: „Man soll Personen wie dem Verdächtigen (Anm. d. Red. Jan Böhmermann) kein Podium geben.“
Der Anwalt, der auch eine Sammelklage hinsichtlich der Höhe der GIS-Gebühren vertritt, betont, dass er keiner politischen Partei nahestehe und es keinen externen Auftraggeber gebe. Böhmermanns Äußerungen hätten ihn persönlich als Staatsbürger gestört.
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