Ungünstiges Timing: Kurz vor der Präsentation des Neun-Punkte-Plans gegen Gewalt in Schulen, veranlasst von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), taucht ein weiteres problematisches Gewaltvideo aus einer Schule auf. Diesmal aber aus der HTL in Wien-Donaustadt.
Nach der Mobbing-Affäre rund um einen Lehrer der HTL-Ottakring in Wien ist Gewalt in Österreichs Schulen ein Riesenthema. Jetzt gerät die nächste Schulklasse ins Visier. Wieder sind es Schüler mitten im Unterricht, wieder ist ein Lehrer das Opfer. Es ist nur ein Moment und einstweilig das erste Video aus der HTL-Donaustadt.
In dem verstörenden Handyclip ist zu sehen, wie ein Schüler - offenbar „zum Spaß“ - aus dem Hinterhalt seine Lehrkraft mit einem vollen Mistkübel anvisiert und diesen dann in Richtung Tafel wirft. Der Lehrer bleibt anfangs gelassen, schmeißt schließlich aber selber die Gegenstände des Schülers aus dem Fenster.
„Sie wissen eh: die Rangordnung ...“
Die Echtheit des Videos wurde seitens der Schule bestätigt. Schuldirektor Wilhelm Bonatz dazu: „Es ist meistens so, dass das typischerweise in den ersten Klassen passiert, wo sich erst die Klassengemeinschaft finden muss. Und Sie wissen eh: die Rangordnung, das Gefüge, die Teamfähigkeit.“ Auf Anraten hat sich der Schüler einen Tag später von der Schule abgemeldet.
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) präsentierte am Freitag konkrete Ideen gegen Gewalt in Schulen, genauer gesagt einen Neun-Punkte-Plan.
Im Plan des Ministers vorgesehen sind unter anderem „Auszeit-Gruppen“ für Problemschüler, Ruhezeiten außerhalb der Schule sowie Ausbildungsangebote für Pädagogen zu professionellem Streitschlichten.
Ob der Pädagoge aus Donaustadt damit etwas verhindern hätte können?
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