Wegen Vergewaltigung

Schweden ermittelt jetzt wieder gegen Assange

Ausland
13.05.2019 13:35

Die schwedische Staatsanwaltschaft nimmt ihre Voruntersuchungen zu Vergewaltigungsvorwürfen gegen WikiLeaks-Gründer Julian Assange wieder auf. „Es gibt immer noch Grund zur Annahme, dass sich Assange der Vergewaltigung schuldig gemacht hat“, sagte die stellvertretende Direktorin der Staatsanwaltschaft, Eva-Marie Persson, am Montag in Stockholm. Assange wird vorgeworfen, 2010 in Schweden eine Frau vergewaltigt zu haben. Er hat die Vorwürfe stets bestritten, andere Vorwürfe sind inzwischen verjährt.

Nach Assanges Festnahme in London sei es nun möglich, per europäischem Haftbefehl seine Auslieferung nach Schweden zu beantragen, sagte Persson. Assange könne hoffentlich bald zu den Vorwürfen befragt und vor Ablauf der Verjährungsfrist im August 2020 zur Rechenschaft gezogen werden. WikiLeaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson erklärte, die Wiederaufnahme des Verfahrens werde es Assange ermöglichen, seine Unschuld zu beweisen. Bei einem Verhör hatte Assange seinerzeit gesagt, es habe sich um „einvernehmlichen“ Geschlechtsverkehr gehandelt.

Julian Assange (Bild: APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS)
Julian Assange

Im April festgenommen
Als Großbritannien 2012 beschloss, Assange nach Schweden auszuliefern, war er in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet, wo er sieben Jahr blieb. 2017 wurden die Voruntersuchungen in Schweden eingestellt, weil die Staatsanwaltschaft keine Möglichkeit sah, die Ermittlungen voranzubringen. Die Schuldfrage sei damit aber nicht geklärt, hieß es damals. 
Im April wurde Assange nun in der Botschaft in London festgenommen und zu 50 Wochen Haft verurteilt, weil er gegen Kautionsauflagen verstoßen und sich jahrelang dem Zugriff der Polizei entzogen hatte.

Assange kurz nach seiner Festnahme (Bild: AP)
Assange kurz nach seiner Festnahme

USA fordern Auslieferung
Die USA wollen, dass der Australier an sie ausgeliefert wird. Sie werfen Assange Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning vor. Manning hatte Wikileaks 2010 - damals noch als Bradley Manning - Hunderttausende geheime Militärdokumente zukommen lassen. Es geht dabei um die US-Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan.

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