Die Hollywoodschauspielerin Doris Day ist im Alter von 97 Jahren in ihrem Haus im kalifornischen Carmel-by-the Sea an einer Lungenentzündung verstorben. Das berichteten US-Medien am Montag. Day feierte ihre größten Filmerfolge in den sechziger Jahren, sie war auch als Sängerin erfolgreich. Ende der 50er-Jahre erhielt Day für „Bettgeflüster“ eine Oscarnominierung.
Unter ihrem Mädchennamen, Doris Mary Ann von Kappelhoff, hätte es die Tochter deutscher Einwanderer im amerikanischen Show-Business vermutlich nicht so weit gebracht. Doch als Doris Day - den Namen borgte sie sich von ihrem Hit-Song „Day by Day“ - eroberte das blonde Multitalent in den 40er- und 50er-Jahre die Hitparaden und als „America‘s Sweetheart“ die Herzen der Kinofans.
Als Teenager im US-Staat Ohio musste sie ihren Traum von einer Tanzkarriere nach einem schweren Autounfall aufgeben. Sie nahm Gesangunterricht, tourte mit Jazz-Bands und machte Songs wie „Sentimental Journey“ und „Que Sera“ zu Hits. Regisseur Michael Curtiz entdeckte ihr Schauspieltalent und Warner Bros. stellte die Sängerin 1948 für „Zaubernächte in Rio“ erstmals vor die Kamera, weitere 38 Filme folgten.
Day und Hudson als Hollywoods Leinwand-Traumpaar gefeiert
In Alfred Hitchcocks „Der Mann, der zuviel wusste“ und später in dem Thriller „Mitternachtsspitzen“ von David Miller bewies sie ihr Talent als Charakterdarstellerin. Doch Hollywood nahm Day mit Musicals und leichten Komödien in Beschlag. Ende der 50er-Jahre wurden Day und Rock Hudson nach „Bettgeflüster“ als Leinwand-Traumpaar gefeiert. Mit der harmlosen Sex-Komödie verdiente sich Day ihre einzige Oscar-Nominierung.
Mit sauberem Sex-Appeal setzte die Blondine ihre Verführungskünste auch in den Filmen „Ein Hauch von Nerz“ und „Spion in Spitzenhöschen“ ein. Doch im richtigen Leben hatte Day mit Männern weniger Glück. Mit 18 ein Kind, mit 19 die erste Scheidung, mit 27 Jahren den dritten Ehemann. Als Days Gatte und Manager Marty Melcher 1968 starb, hatte er ihr Vermögen weitgehend durchgebracht, bekannte die Schauspielerin 1975 in ihren Memoiren. 1981 wurde sie vom vierten Ehemann geschieden. 2004 erlitt sie einen weiteren Schicksalsschlag, als ihr einziger Sohn, Plattenproduzent und Songwriter Terry Melcher, im Alter von 62 Jahren an Krebs starb.
Zahlreiche Preise eingeheimst
Ihr großer Erfolg an den Kinokassen wurde nie mit einem Oscar honoriert. Vom Verband der Auslandspresse, der die Golden-Globe-Trophäen verleiht, erhielt Day 1989 einen Sonderpreis für ihr Lebenswerk. 2004 ehrte US-Präsident George W. Bush die „amerikanische Ikone und Bereicherung der Kultur“ mit der Freiheitsmedaille, dem höchsten zivilen Orden. 2008 kam eine Grammy-Trophäe als Auszeichnung für ihre musikalischen Verdienste hinzu.
Mit 87 Jahren stürmt Day mit dem Album „My Heart“ noch einmal die Charts. Das Album mit bis dahin unveröffentlichten Titeln aus früheren Jahrzehnten schaffte auf Anhieb den Sprung unter die Top Ten der britischen Charts.
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