Ozean als „Mistkübel“

Rekord-Taucher bestätigt: Plastik in der Tiefsee

Wissenschaft
14.05.2019 08:56

Erneut Alarm um den verdreckten Marianengraben: Ein amerikanischer Abenteurer ist eigenen Angaben zufolge zum tiefsten Punkt der Erde getaucht und hat dort Plastikmüll gefunden. Victor Vescovo berichtete am Montag in New York davon, dass er mehrmals in den Marianengraben im Pazifik getaucht sei, unter anderem 10.928 und 10.927 Meter tief. Es handelte sich nach Angaben der Expedition um die tiefsten Tauchgänge eines Menschen in der Geschichte.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Forscher im Marianengraben ein Plastiksackerl gefunden. Vescovo berichtet nun Ähnliches: Während einer seiner Touren habe er „zwei Stücke menschlichen Mülls gefunden. Es ist nicht ganz klar, was es war, aber es war sicher von Menschenhand gemacht“, sagte der 53-Jährige am Montag im Explorers Club in New York.

Plastiksackerl und Zuckerlverpackung
Vescovo beschrieb, wie er mit seinem Spezial-U-Boot auf dem Grund des Marianengrabens unterwegs gewesen sei und inmitten der Szenerie Gegenstände gesehen habe, die nicht natürlich aussahen. Es dürfte sich um ein Plastiksackerl sowie eine Zuckerlverpackung gehandelt haben, heißt es in Medienberichten.

Plastikteile brauchen relativ lang, um bis an den Meeresgrund abzugleiten. Funde in so großer Tiefe lassen auf gewaltige Mengen von Müll schließen, die im Wasser schweben müssen.

„Ozean ist kein großer Mistkübel“
Überhaupt sagte der Taucher, dass es bei seinen Missionen, die für eine TV-Dokumentation aufgezeichnet wurden, schwer gewesen sei, dem Müll unter Wasser zu entgehen: „Hoffentlich bringt es mehr Bewusstsein dafür, was wir in den Ozeanen tun. Das ist kein großer Mistkübel - und wir sollten sie mit ein bisschen mehr Respekt behandeln.“

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