Glyphosat-Prozess
Monsanto muss Milliarden an Krebskranke zahlen
Der Prozess um das angeblich krebserregende Unkrautvernichtungsmittel Roundup der Bayer-Tochter Monsanto hat in Kalifornien zu einem Urteil gegen den Konzern geführt: Das Unternehmen wurde zu Schadenersatz in Höhe von insgesamt über zwei Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro) verdonnert. Geklagt hatte ein Pensionistenehepaar, das den Wirkstoff Glyphosat für seine Krebserkrankungen verantwortlich macht.
Eine Geschworenenjury des zuständigen Gerichts in Oakland verurteilte das Unternehmen am Montag zu der Geldstrafe. Der größte Teil davon entfällt auf sogenannten Strafschadenersatz.
Risiken mit manipulierten Studien verschleiert?
Während des Ende März begonnenen Prozesses hatte die Anklage immer wieder versucht, die Geschworenen nicht nur davon zu überzeugen, dass die Produkte der Bayer-Tochter Monsanto Krebs verursachen, sondern auch, dass mit manipulierten Studien Risiken verschleiert wurden.
Rund 13.400 weitere Kläger
Für Bayer ist der Fall hochbrisant: Es ist bereits der dritte Schuldspruch innerhalb weniger Monate - und weitere Prozesse werden folgen. Zuletzt war der Konzern in den USA nach eigenen Angaben mit rund 13.400 Klagen wegen des Unkrautvernichters Roundup konfrontiert. Bayer hat in den ersten beiden Fällen Berufung eingelegt. Der Konzern weist Gesundheitsgefahren von Monsanto-Produkten vehement zurück.
Der Aktienkurs des Konzerns ist seitdem stark gesunken. Die Aktionäre verweigerten Konzernchef Werner Baumann Ende April auf der Hauptversammlung die Entlastung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.