Spur in „Ritter“-Szene

Armbrust-Morde blutiges Ende eines Sex-Zirkels?

Ausland
15.05.2019 10:05

Das Armbrust-Drama mit fünf Toten in Deutschland gibt den Ermittlern weiterhin Rätsel auf. Nachdem am Wochenende in einer Pension in Passau die Leichen eines Mannes (53) und zweier Frauen (31 und 33 Jahre alt) und am Montag in Wittingen zwei weitere Leichen einer 35- und einer 19-Jährigen gefunden worden waren, berichtete der deutsche Sender RTL jetzt, dass es sich bei allen Toten um Mitglieder eines Sex-Zirkels gehandelt haben könnte. Außerdem soll die 19-Jährige bereits seit mehreren Jahren von ihren Eltern gesucht worden sein.

Dem Bericht vom Dienstag zufolge soll es sich um eine Art mittelalterlichen Sex-Zirkel gehandelt haben. Der 54-Jährige soll dessen Anführer gewesen sein, die toten Frauen sollen sich „regelrecht um ihn geschart haben“. Von möglichen Verbindungen in die „Ritter“-Szene, über die Medien berichteten, erwähnte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft zunächst aber nichts.

Junge Frau wurde seit Jahren von ihren Eltern gesucht
Inzwischen sind auch die Identitäten der am Montag in Wittingen in Niedersachsen gefunden Leichen geklärt. Bei der 35-jährigen Lehrerein handelt es sich um die Lebenspartnerin der 30-Jährigen, die in Passau starb. Die 19-Jährige wiederum stammte aus Rheinland-Pfalz und wurde seit 2016 von ihren Eltern gesucht. Sie soll über einen Kampfsportverein zu dem Sex-Zirkel gekommen sein.

Keine äußere Gewalteinwirkung bei Toten in Wittingen
Die beiden sind laut Obduktionsbericht nicht durch äußere Gewalteinwirkung gestorben. Die Todesursache stehe aber noch nicht fest, der Todeszeitpunkt liege „einige Tage“ zurück. Zur Vermutung, es könne sich um Suizid handeln, erklärte die Staatsanwaltschaft: „Das sind Spekulationen.“ In der niedersächsischen Wohnung wurden - anders als in Passau - laut Polizei keine Armbrüste oder Pfeile gefunden.

Spurensicherung am Tatort in Wittingen (Bild: APA/dpa/Christophe Gateau)
Spurensicherung am Tatort in Wittingen

Durch Armbrust-Pfeile getötet
Am Samstag waren in Passau die Leichen des Mannes sowie einer 30- und einer 33-Jährigen entdeckt worden. Die drei waren durch Armbrust-Pfeile getötet worden. Die Ermittler sprechen bei den Toten in Passau von erweitertem Suizid bzw. von Tötung auf Verlangen. Es deute alles darauf hin, dass die 30-Jährige erst die beiden anderen und dann sich selbst erschossen habe.

Eine Armbrust wurde in Österreich gekauft
Es gebe weiterhin keine Hinweise darauf, dass eine vierte Person an dem Geschehen beteiligt gewesen sein könnte. Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren. Zudem seien in dem Pensionszimmer zwei Testamente gefunden worden, die von dem Mann und der 33-Jährigen stammten. Eine der drei gefundenen Armbrüste wurde laut Rechnungsbeleg in Österreich gekauft.

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