„Selbst Bild machen“

Hofer verteidigt seinen Lieblingsmaler Wiesinger

Oberösterreich
15.05.2019 10:43

Die Nominierung des Malers Odin Wiesinger in den oberösterreichischen Kulturbeirat durch die FPÖ hat in den letzten Tagen im für Empörung gesorgt. Von allen Seiten hagelte es Kritik und Autor Thomas Baum legte seine Mitgliedschaft im Beirat zurück. Einzig von Seiten der Freiheitlichen war seither wenig zum Thema zu hören. Nun melden sich die Minister Hofer und Kickl zu Wort.

Infrastrukturminister Norbert Hofer nahm seinen Lieblingskünstler in Schutz. Es sei klug, sich von einem Menschen selbst ein Bild zu machen. Er würde daher jedem ein persönliches Gespräch mit Wiesinger und einen Besuch in dessen Atelier empfehlen, sagte Hofer im Pressefoyer nach dem Ministerrat am Mittwoch.

„Beurteilung der Eignung steht mir nicht zu“
Auf geschmackslose Postings des Künstlers im Internet angesprochen, meinte Hofer, dass er so eine Wortwahl nicht rechtfertigen würde, aber „im Laufe des Lebens fallen Sätze, die man später bereut“. Ob Wiesinger als Kulturbeirat geeignet sei, könne er nicht beurteilen.

Norbert Hofer (FPÖ) (Bild: APA/Roland Schlager)
Norbert Hofer (FPÖ)

„Das steht mir nicht zu“, so Hofer. Dass Wiesinger seine Postings aber ganz und gar nicht bereut, zeigt sich in einem verbalen Rundumschlag, zudem er am Dienstag auf seiner Facebookseite ausholte.

„Nichts liegt mir ferner als eine Nähe zur sozialistischen Ideologie“
Darin schreibt er von vom „hass zerfressenen, denunzianten und selbsternannten moralapostel“ (sic!), von „Inquisitoren, unterdrückern der meinungsfeiheit und betrugsbesoffenen“ (sic!) die eine „Menschenjagd“ auf ihn betrieben. „denjenigen, die mir eine nähe zum Nationalsozialismus unterstellen sage ich folgendes: nichts liegt mir ferner als eine nähe zur sozialistischen Ideologe jedweder prägung!“ (sic!) so Wiesinger, der eine seiner Bildreihen „Endsieg“ nannte.

Gleichzeitig erwartete sich Wiesinger auch, dass Freiheitliche „für mich das Wort ergreifen, so wie sie es für Andreas Gabalier getan haben!“. Dieser Erwartung kam sein Freund Hofer nun also nach.

Kickl: „Bin kein Experte für bildende Künste“
Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) will sich in der Debatte um den umstrittenen Maler Odin Wiesinger, der für die FPÖ in der kommenden Funktionsperiode in Oberösterreichs Landeskulturbeirat sitzt, nicht einmischen. „Ich bin kein Experte für bildende Künste. Das maße ich mir nicht an“, sagte er am Rande des Ministerrats am Mittwoch.

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

„Es gibt aber auch viele, die nichts mit den Werken von Hermann Nitsch anfangen können“, so Kickl. Der Aktionskünstler und Maler Nitsch ist im Unterstützungskomitee für die Grüne EU-Kandidatin Sarah Wiener.

Porträt von Thomas Zeitelberger
Thomas Zeitelberger
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