Tausende Leichen
Mexiko richtet Massengrab-Datenbank ein
In Mexiko liegen laut Journalisten fast 3000 Leichen in beinahe 2000 Massengräbern verscharrt. Präsident Andres Manuel Lopez Obrador will deshalb eine Datenbank einrichten, um die Öffentlichkeit über diese versteckten Gräber zu informieren“. Der mittelamerikanische Staat erlebt seit vielen Jahren im Zusammenhang mit dem Drogenhandel eine Welle der Gewalt.
Die Zahl der von kriminellen Gruppen ausgehobenen Massengräber habe sich in dieser „sehr traurigen“ Zeit stark vermehrt, erläuterte Obrador. Vize-Innenminister Alejandro Encinas erklärte, die Datenbank werde alle Massengräber beinhalten, die in den vergangenen 20 Jahren entdeckt worden seien. Bisher gibt es nur ein Register der Nationalen Menschenrechtskommission, in der 855 Massengräber mit insgesamt 1.548 Leichen aufgeführt sind, die zwischen 2007 und 2016 entdeckt wurden.
Tausende Tote in Massengräber verscharrt
Unabhängige Recherchen gingen davon aus, dass es noch viel mehr solcher Gräber gebe, räumte Encinas ein. Journalisten kamen nach eigenen Nachforschungen auf 1.978 Massengräber mit insgesamt 2.884 Toten. „Vorrang hat, die Leichen würdevoll zu behandeln, sie zu identifizieren und ihren Familien zu übergeben“, sagte Encinas.
40.000 Vermisste, seit 2006 mehr als 250.000 Morde
Nach Angaben mexikanischer Behörden gelten derzeit mehr als 40.000 Menschen im Land als vermisst. Seit 2006 gab es mehr als 250.000 Morde. Der seit Dezember im Amt befindliche Obrador hat eine neue Strategie im Kampf gegen die Gewalt versprochen. Dazu gehört der Aufbau einer 80.000 Mitglieder starken Nationalgarde.
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