15 Kilometer weit!

Verletzter Motocross-Pilot schleppte sich heim

Steiermark
16.05.2019 09:00

Nach einer Motocross-Fahrt in unwegsames Gelände war am Dienstag in St. Kathrein/Offenegg ein Oststeirer plötzlich verschwunden. Die Suche verlief ergebnislos, Angehörige befürchteten Schlimmstes. Doch der Vermisste lebt! Nach einem Unfall hatte er sich verletzt und verwirrt kilometerweit bis nach Weiz geschleppt.

Der 28-Jährige - er wohnt noch bis Ende Mai in Weiz - fuhr am Dienstag zu seiner verwitweten Oma nach St. Kathrein, bei der er Anfang Juni einzieht. Nach dem Besuch traf er sich am späten Nachmittag mit Freunden, die eine kleine Motocross-Maschine ausprobierten. Auch der Oststeirer testete sie - und kam aus dem unwegsamen, steilen Gelände nicht mehr zurück.

Erst suchten die Freunde nach ihm, dann verständigten sie die Polizei. Um 20.40 Uhr wurde bei der Ortsfeuerwehr Alarm ausgelöst. Kommandantin Lucia Steinbauer: „Mit den Mitgliedern von zwei Nachbarfeuerwehren, dem Roten Kreuz und der Polizei haben wir das unwegsame, steile Gelände zwischen dem Patscha und dem Mistlegg-Kogel durchkämmt. Dann hat die Polizei den mit einer Wärmebildkamera ausgestatteten Hubschrauber aus Klagenfurt und Diensthunde angefordert.“

„Hatte kaum noch Hoffnung“
Doch von dem Steirer fehlte jede Spur. Lucia Steinbauer: „Kurz vor Mitternacht, da war die Suche zu Ende, hab’ ich kaum noch Hoffnung gehabt, den Mann lebend zu finden.“

Feuerwehrchefin hatte plötzlich „irre“ Idee
Die Angehörigen litten Todesängste, als die Feuerwehrchefin eine „irre“ Idee hatte - dass der 28-Jährige vielleicht in der Weizer Wohnung wäre. „So ein Blödsinn“, sagten seine Freunde. Dann hielt die Weizer Polizei Nachschau - und tatsächlich: Der Oststeirer saß verletzt, mit blauen Flecken im Gesicht und sichtlich verwirrt im Wohnzimmer.

Am Tag danach erinnerte er sich, dass er mit der Maschine gegen einen Ast geprallt und gestürzt war. Danach fuhr er noch ein Stück durch den Wald und ging dann nach Hause - 15 Kilometer weit!

„Es ist ihm peinlich“
„Dass er eine große Suchaktion ausgelöst hat, ist ihm sehr peinlich, und er hat sich bei mir entschuldigt“, sagt Lucia Steinbauer, „aber er lebt, und nur das zählt“.

Porträt von Manfred Niederl
Manfred Niederl
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