„Für Mädchen absurd“
Nun diskutiert Deutschland über Kopftuchverbot
Nach dem Vorstoß in Österreich, Kopftücher an Volksschulen zu verbieten, wird diese Maßnahme auch in Deutschland diskutiert. „Dass kleine Mädchen Kopftuch tragen, ist absurd - das sehen auch die meisten Muslime so“, sagte die Integrationsbeauftragte der deutschen Regierung, Annette Widmann-Mauz (CDU). Sie fordert, ein derartiges Verbot prüfen lassen.
Daher sollten alle Maßnahmen, die Mädchen davor schützten, ein Kopftuch tragen zu müssen - vom Elterngespräch bis zum Verbot -, „geprüft und angegangen werden“, fügte die CDU-Politikerin im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung hinzu.
Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Leni Breymaier sagte, sie sei für ein Kopftuchverbot für Kinder. „Das ist für mich keine religiöse, sondern eine gesellschaftliche Frage, eine Frage der Gleichstellung“, sagte die Familienpolitikerin der „Bild“. „Darüber sollen Erwachsene selbst entscheiden.“
Kritik am Vorschlag kommt auch aus der eigenen Partei
Der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Marcus Weinberg (CDU), sieht ein Kopftuchverbot nach österreichischem Vorbild hingegen kritisch. Ein pauschales Verbot wie in Österreich benachteilige auch die Mädchen, „die sich freiwillig für das Tragen eines Kopftuches als Zeichen ihrer Religion entschieden haben“, sagte Weinberg. Er verwies auf „das im Grundgesetz verankerte Recht, seine Religion frei ausüben zu können“.
Lehrerverband-Präsident: „Kopftücher in Schule sind integrationsfeindlich“
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, würde ein Kopftuchverbot in Kindergärten und Schulen dagegen begrüßen. „Kopftücher in der Schule sind integrationsfeindlich, weil sie bereits in Kindergärten und Grundschulen zur äußerlichen Abgrenzung beitragen“, sagte er. Er vermute zudem, dass von Eltern schon auf kleine Kinder Druck ausgeübt werde, ein Kopftuch zu tragen.
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