Auch Mutter aggressiv

Schüler (12) bedrohte in NMS Lehrer mit Schere

Oberösterreich
17.05.2019 11:00

Die Welle von Gewalt in den heimischen Schulen nimmt keine Ende. In der Linzer Europaschule, einer NMS, bedrohte ein türkischer Bub am Donnerstag einen Lehrer im Ethikunterricht mit einer Schere. Unglaublich: Die Mutter beschwerte sich, weil die Lehrer die Polizei holten. Sie muss nun wegen ihres aggressiven Verhaltens gegenüber den Beamten mit einer Anzeige rechnen.

Der schockierende Vorfall passierte am Donnerstagmittag im Ethikunterricht: Der Schüler ging plötzlich auf den Lehrer los, konnte nur mithilfe eines zweiten Kollegen gebändigt werden. Als die beiden Pädagogen den Buben wieder ausließen, schnappte er sich eine Schere und bedrohte den Lehrer mit dem Umbringen, wie die „Krone“ erfuhr.

Aggressive Mutter muss mit Anzeige rechnen
Die Lehrer verständigten daraufhin die Polizei und die Mutter des Buben. Doch das Verhalten der Frau war anders als erwartet: Sie ging verbal auf die Lehrer los und wollte wissen, was ihnen eingefallen war, die Polizei zu holen. Weil sie sich auch gegenüber den Beamten aggressiv verhielt, muss sie mit einer Anzeige rechnen, wie es am Freitagvormittag von der Polizei hieß.

Der Bub gab an, er habe sich von dem Lehrer provoziert gefühlt und sei in Rage geraten. Er habe den Lehrer nicht verletzen wollen und wisse auch nicht, wie es zu der Kurzschlussreaktion gekommen sei. Der Zwölfjährige wurde suspendiert und war am Freitag nicht im Unterricht.

(Bild: Christof Birbaumer)

Direktor: „Zu lange Phasen der Absenz nicht unproblematisch“
Die Schule ist an die Pädagogische Hochschule Oberösterreich angeschlossen. Rektor Herbert Gimpl bestätigte die Suspendierung des Schülers, die bis zu vier Wochen dauern könne und erst schriftlich aus dem Bildungsministerium einlangen müsse. Sein persönlicher Ansatz sei, dass „zu lange Phasen der Absenz nicht unproblematisch“ seien. Ein derartiger Vorfall habe sich an seiner Schule noch nie zugetragen, auch dass die Mutter nicht kalmierend auf das Kind einwirkte, sondern noch zur aggressiven Situation beitrug, sei ungewöhnlich.

Die beiden involvierten Pädagogen seien jedenfalls hochausgebildet, der sonderpädagogische Förderbedarf des Zwölfjährigen und dass er sehr impulsiv sei, sei bekannt, so der Direktor, der hinzufügte, dass der Bub auch in diesem Sinne unterrichtet worden sei.

17-Jähriger bedrohte Mitschüler mit Messer
Erst am Mittwoch hatte ein 17-jähriger Schüler in der Linzer Karlhofschule eine Klassenkollegin (16) gewürgt und einen 14-Jährigen Mitschüler mit einem Messer bedroht (siehe auch Video unten). Auch er ist suspendiert.

Daten zeigen: Immer mehr Gewalt an unseren Schulen
Aktuelle Zahlen des Innenministeriums machen deutlich, dass die Sorgen vor einer steigenden Gewalt an Österreichs Schulen nicht unberechtigt sind: Die Gesamtzahl der angezeigten Gewalttaten an den Bildungseinrichtungen ist im Vorjahr im Vergleich zu 2017 um 13,5 Prozent gestiegen, wie aus den vorläufigen Daten des Ministeriums hervorgeht.

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