800 Oberösterreicher über 18 Jahre wurden von der Spectra Marktforschung befragt, wie sich ihre Einstellung zum Gewaltverbot in der Erziehung in den letzten Jahren verändert hat. Positiv: Sieben von zehn Oberösterreichern kennen das 30 Jahre alte Gesetz mittlerweile – das bedeutet einen leichten Anstieg im Vergleich zum Jahr 2014. 78% meinen, eine leichte Watschen sei gesetzlich verboten. Dies sei laut Experten zwar grundsätzlich gut, ein Fünftel glaubt aber noch, dass eine „g’sunde Watschen“ legitim ist. Die Akzeptanz von Ohrfeigen ist unter den älteren Generationen sowie Befragten mit niedrigerem Bildungsniveau höher.
Langsames Umdenken der Bevölkerung
Nur ein Drittel der Befragten erachtet Beschimpfungen wie „Du bist zu blöd für alles“ als psychische Gewalt. Trotzdem hat auch bei solchen Erziehungsmaßnahmen bereits ein kleines Umdenken stattgefunden: 2009 haben 24 Prozent das Beschimpfen des Kindes als verboten eingestuft, jetzt sind es 33 Prozent. Laut Kinder- und Jugendanwaltschaft sei es dringend nötig, den Bekanntheitsgrad des Gewaltverbots in der Erziehung zu steigern. Während in Skandinavien die Zahl bei 93 Prozent liegt, stagniert der Wert in OÖ bei etwa 70 Prozent. „Es braucht dringend weiter Aufklärungsarbeit“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung
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