Treffen mit Kurz
Vor Straches Rücktritt: Geht Kurz in Neuwahlen?
Der unfassbare FPÖ-Skandal (siehe auch Video oben) erschüttert die heimische Politik, bei den Freiheitlichen dürfte kaum ein Stein auf dem anderen bleiben. Heinz-Christian Strache steht vor dem Aus, Norbert Hofer sollte als Wunschkandidat der FPÖ als Vizekanzler nachrücken - doch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist dies offenbar zu wenig. Er ist neuesten Informationen zufolge für Neuwahlen! Um 11 Uhr traf sich Strache jedenfalls im Bundeskanzleramt mit Kurz. Danach will sich der Noch-Vizekanzler an die Öffentlichkeit wenden. Auch Kurz wird das im Laufe des Samstags tun.
Die Stunden von Vizekanzler Strache dürften auf jeden Fall gezählt sein - ob nur als Vizekanzler oder auch als Chef der FPÖ, die sich die „Krone“ für Wahlkampfhilfe kaufen wollte, wird sich in Kürze zeigen. „Er wird nicht zu halten sein“, war bereits am Freitagabend aus der Koalition zu hören.
krone.tv ist vor Ort beim Bundeskanzleramt:
Akzeptiert Kurz ledigliche Rochade bei den Blauen?
Anstatt im Herbst neu zu wählen, deuten die Zeichen derzeit auf eine Rochade bei den Blauen - zumindest wenn es nach der FPÖ geht. Diese will die Koalition mit Verkehrsminister Norbert Hofer als neuem Vizekanzler fortsetzen. Infrastrukturminister könnte den Informationen zufolge Generalsekretär Christian Hafenecker werden. Ob Kurz und die ÖVP dieses Vorhaben akzeptieren, wird sich weisen. Derzeit tendiert der Bundeskanzler eher zur Variante Neuwahlen, wie es jüngst hieß.
Hafenecker ist auch Verkehrssprecher im Nationalrat und war nach Bekanntwerden des Videos umgehend in die Offensive gegangen: „Derzeit prüfen unsere Rechtsanwälte das uns zugängliche Material. Da das Video ganz offensichtlich illegal aufgenommen wurde, bereiten wir auch entsprechende Rechtsschritte vor“, so der Generalsekretär. Rasch wurde auch darauf verwiesen, dass niemand „irgendwelche Vorteile“ von den im Video genannten Personen erhalten hätte. Und auch die „Krone“ habe man ja schließlich nicht gekauft.
Bei Neuwahlen wäre wohl Kurz der große Abräumer
Sollte es zu Neuwahlen kommen, wäre auf jeden Fall Kanzler Kurz der große Gewinner, seine Werte könnten sogar Richtung 40 Prozent gehen. Unklar ist jedoch, wie eine Koalition dann aussehen soll. ÖVP und SPÖ sind nach wie vor abgrundtief verfeindet, die Grünen nicht vorhanden, blieben also rein theoretisch die NEOS als Partner übrig. Ob sich das ausgehen würde, ist allerdings unklar.
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