Der am Samstag zurückgetretene FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus (siehe auch Video oben) hat am Sonntagabend „mit sofortiger Wirkung“ seinen Austritt aus der Freiheitlichen Partei bekannt gegeben. Ebenso werde er sein Nationalratsmandat zurücklegen, erklärte die FPÖ in einer Aussendung. Bereits am Vortag hatte Gudenus erklärt, all seine Funktionen zurückzulegen. Kurz zuvor waren weitere brisante Vorwürfe gegen den Ex-Klubobmann bekannt geworden.
Gudenus erklärt in der Aussendung, er wolle sein „tiefstes Bedauern über die zwei Jahre zurückliegenden Vorkommnisse zum Ausdruck bringen. Zudem bedaure ich zutiefst, durch mein Verhalten das in mich gesetzte Vertrauen der Wähler, Funktionäre und Mitarbeiter enttäuscht zu haben.“
Weitere schwere Vorwürfe gegen Gudenus
Am Sonntag wurde weitere schwere Vorwürfe gegen Gudenus bekannt: Laut einem weiteren Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, die mit dem „Spiegel“ die Ibiza-Affäre aufgedeckt hatte, soll es nicht bei diesem einen ominösen Treffen mit der Oligarchennichte 2017 auf Ibiza geblieben sein. Audioaufnahmen sollen weitere Zusammenkünfte zwischen Gudenus und dem Vertrauensmann in Wien belegen.
Dort sei das nicht wunschgemäße Vorankommen des besprochenen Projekts beklagt worden. „Sie war relativ angepisst“, zitiert die „Süddeutsche“ aus dem Mitschnitt aus dem Gespräch zwischen dem Verbindungsmann der lettisch-russischen Staatsbürgerin und Gudenus. Nun brauche sie eine „Geste des guten Willens“, die Frau sei aber weiterhin bereit, die FPÖ zu unterstützen, heißt es weiter.
OTS als Zeichen des Willens für weitere Kooperation
Gudenus und Strache sollten ihr „Zuversicht geben hinsichtlich dieser Strabag-Geschichte, was da auf Ibiza diskutiert wurde“. Vorgeschlagen wurde demnach, dass die FPÖ am 4. September 2017, wenige Tage nach einem der beiden Treffen in Wien, eine ganz bestimmte Pressemitteilung auf dem Nachrichtenportal OTS veröffentlichen soll. Diese OTS gab es dann tatsächlich. Sie ist auch nach wie vor abrufbar, der Titel lautet: „Auch Haselsteiner soll seine Polit-Netzwerke offenlegen.“
Bei einem zweiten mitgeschnittenen Treffen Ende August soll sogar die Möglichkeit einer weiteren Zusammenkunft mit der Frau diskutiert worden sein. Gekommen ist es dazu aber letztendlich offenbar nicht, schreibt die „SZ“.
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