Schon mit seinen ersten zwei Singles "Relax, Take It Easy" und "Grace Kelly" konnte sich Mika vor drei Jahren von Anfang an in den Hitparaden etablieren. Zum Auftakt des Gastspiels servierte der Star den Fans aber nach einem Intro "Rain" von seinem zweiten Album.
Dass es den ganzen Abend über keine Hänger gab, war nicht von vornherein zu erwarten, umfasst das Repertoire von Mika bisher doch "nur" die zwei Alben "The Boy Who Knew Too Much" (2007) und "Life In Cartoon Motion" (2009). Auf denen finden sich dann auch nicht nur mitsing-tauglichen Partyhymnen, wie man sie aus Funk und Fernsehen kennt, sondern auch einige Balladen, bei denen nicht mit Pathos gespart wird und Elton John grüßen lässt.
Auch Balladen keine Stimmungstöter
Doch diese langsamen, oft schwermütigen Songs, wie etwa "Over My Shoulder", das als Hidden Track am Debütalbum versteckt ist und das Mika, wie er am Montag verriet, bereits mit 16 geschrieben hat, waren keine Stimmungstöter. Das Publikum kam sowohl mit Mikas Höhen, wie auch seinen am Klavier dargebrachten Tiefen zurecht und genoss den "bipolaren" Abend durchaus. Das lag natürlich an Mika selbst, der nicht nur stimmlich überzeugte, sondern ebenso das Gefühl vermittelte, dass er und seine Songs eins sind.
Die Quote an ruhigen Stücken nahm im Laufe des Abends ohnehin ab, die Live-Versionen seiner Hits "Love Today" oder "Relax" entpuppten sich dann auch als richtige Reißer und brachten den Saal in Rage. Nach "We Are Golden" war aber erst einmal Schluss und Zeit für einen frenetischen Zugabejubel.
"Fiesta Mexicana" zum Abschluss
Mika ließ seine Fans nicht lange warten und kam schlussendlich für drei weitere Songs zurück auf die Bühne. Zum Glück täuschte sich die Minderheit, die dachte, dass es bereits mit dem zweiten Song "Grace Kelly" zu Ende sei. Es wäre nämlich ein ziemlich perfektes Finale verloren gegangen: Bei "Lollipop" hieß das Motto "Fiesta Mexicana" - zu den Musikern gesellten sich zum Abschluss einige Tänzer mit mexikanischen Totenkopfmasken, es gab Glitterregen und so endete der gelungene Abend erschöpft, doch euphorisch.
von Andreas Westphal (APA) und wien.krone.at
Fotos: Andreas Graf
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