Neuer Stadtpartei-Chef

Nepp will Strache-Rückkehr „nicht ausschließen“

Wien
21.05.2019 12:37

Obwohl der nunmehrige Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) nach dem Skandal-Video aus Ibiza am Samstag seinen Rücktritt aus allen Funktionen verkündet hat, wird man das Gefühl nicht los, dass der 49-Jährige mit der Politik noch nicht abgeschlossen hat. Gerüchte nach einem möglichen Comeback in Wiens Stadtpolitik nährt nun auch Dominik Nepp als designierter Chef der freiheitlichen Stadtpartei bei seiner Antritss-Pressekonferenz.

Noch am Tag des Rücktritts tauchten erste Gerüchte auf, wonach Strache in die Stadtpolitik wechseln und Chef der Stadtpartei bleiben will. Einem „Standard“-Bericht zufolge schrieb der Ex-Bundesparteichef in einer WhatsApp-Nachricht an freiheitliche Spitzenfunktionäre, dass der Wiener Vorstand einstimmig auf seinen Verbleib als Obamann bestehe.

Facebook-Postings deuten auf mögliche Rückkehr hin
Mittlerweile wissen wir, dass es so nicht kommen sollte. Dominik Nepp wurde als Stadtparteiobmann designiert und gab am Dienstag seine Antritts-Pressekonferenz. Mit Postings auf Facebook nährt Strache aber weiterhin Gerüchte nach einer möglichen Rückkehr in die Politik. „Jetzt erst recht!“, schrieb er etwa Sonntagabend.

(Bild: AFP, facebook.com, krone.at-Grafik)
(Bild: APA/HANS PUNZ, stock.adobe.com, facebook.com, krone.at-Grafik)

Am Montag postete er ein Foto mit Norbert Hofer und betonte im dazugehörigen Text, dass man weiterhin eine „starke freiheitliche Familie“ sei und am Dienstag kündigte er in einem weiteren Posting an, dass man seine „Unschuld beweisen“ und „die Hintermänner des kriminell erstellten Videos und Dirty Campaignings ausfindig machen“ werde.

Nepp: „Im Leben nichts ausschließen“
Auch Straches designierter Nachfolger als Wiener FPÖ-Obmann, Dominik Nepp, wollte einer möglichen Rückkehr seines Vorgänges keine endgültige Abfuhr erteilen. „Man kann im Leben nie etwas ausschließen“ so Nepp. Strache bleibt zudem - im Gegensatz zu seinem Weggefährten Johann Gudenus - Mitglied der Freiheitlichen Partei Österreichs.

Nepp sprach bei der PK von „persönlich nachdenklichen Stunden“ in den vergangenen Tagen: „Denn mit Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus verbindet mich nicht nur ein jahrelanger erfolgreicher politischer Weg, sondern auch eine Freundschaft. Daran werden auch die jüngsten Vorfälle nichts ändern.“ Ganz nach Straches Motto „jetzt erst recht“ hält man in der „starken freiheitlichen Familie“ also weiterhin zusammen, anstatt auf Distanz zu gehen.

Dominik Nepp (Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)
Dominik Nepp
Dominik Nepp, Johann Gudenus (Bild: Peter Tomschi)
Dominik Nepp, Johann Gudenus

Vorbild Norbert Hofer
Zu seinem persönlichen Vorbild erklärte Wiens 37-jähriger Vizebürgermeister den designierten FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer. Diesen hätte nämlich - ähnlich wie Nepp jetzt - vor der Bundespräsidentschaftswahl auch kaum jemand gekannt.

Porträt von Thomas Zeitelberger
Thomas Zeitelberger
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