Provokante Aussagen

FPÖ-Kandidat und früherer „EU-Bauer“ ist pleite

Österreich
21.05.2019 13:24

Manfred Tisal, früherer „EU-Bauer“ beim Villacher Fasching und nunmehr FPÖ-Kandidat für die EU-Wahl, ist pleite. Über den 65-Jährigen ist am Landesgericht Klagenfurt ein Konkursverfahren eröffnet worden. Im Jahr 2017 hatte er mit einem umstrittenen Posting über Flüchtlinge für Aufregung gesorgt.

Tisal war bis 2017 als „EU-Bauer“ einer der Stars beim Villacher Fasching. Außerdem hatte er eine satirische Radiosendung („KUHmentare“), die jedoch nach seinen flüchtlingsfeindlichen Äußerungen vom ORF Kärnten im August 2017 abgesetzt wurde.

(Bild: Kronen Zeitung/Uta Rojsek-Wiedergut)

„Asylanten mit Adidasschuhen“ etc.
Tisal hatte nämlich auf seiner Facebook-Seite gewettert: „Tagtäglich sehe ich von meinem Balkon, wie Asylanten mit Adidasschuhen, Nike-Leiberln und Diesel-Jeans mit Smartphone und nagelneuen Bikes diskutierend vorbeigehen. Mich frisst ein bisschen der Neid.“ Der Kommentar reihte sich ein in eine Serie kritischer Statements zum Thema Flüchtlinge, die Tisal zu der Zeit veröffentlichte. In einem „Krone“-Interview mit Conny Bischofberger erklärte er später, warum ihm der Kragen geplatzt war.

(Bild: Kronen Zeitung/Uta Rojsek-Wiedergut)

Ermittlungen wurden eingestellt
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt nahm sogar Ermittlungen gegen Tisal wegen des Verdachts der Verhetzung auf, die jedoch wieder eingestellt wurden. Tisal sei es nicht darauf angekommen, „die Menschenwürde der Flüchtlinge zu verletzen bzw. zu Hass aufzustacheln“, hieß es damals. Der Verhetzungstatbestand sei daher nicht verwirklicht worden.

Auf aussichtslosem FPÖ-Listenplatz
 Im Nationalratswahlkampf 2017 war Tisal dann als Moderator für die Freiheitlichen tätig. Heuer im März gab die FPÖ schließlich bekannt, dass er für die Blauen bei der EU-Wahl kandidiert. „Manfred Tisal gelingt es seit Jahrzehnten, die Absurditäten der EU auf ironische, satirische und witzige Art und Weise zu artikulieren, und er begeistert damit sein Publikum. Er passt hervorragend zur freiheitlichen Gemeinschaft“, hieß es. Auf dem aussichtslosen elften Listenplatz hat der 65-Jährige allerdings keine Chance auf den Einzug ins EU-Parlament.

(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)

Konkursverfahren eröffnet
 Und auch auf finanzieller Ebene schaut es nicht gut aus für den ehemaligen Villacher-Fasching-Star. Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, wurde vergangene Woche am Landesgericht Klagenfurt ein Konkursverfahren gegen ihn eröffnet. Ein Insolvenzverfahren werde es demnach nicht geben, da es mangels Kostendeckung nicht eröffnet werden könne. Laut dem Landesgericht sei der Schuldner zahlungsunfähig.

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