„Ich hole Dschihadisten, die sollen die Schule sprengen!“ Auslöser für die Drohung eines erst 14-jährigen Schülers in Linz war ein Rüffel der Direktorin wegen seiner Fehlstunden. „Und wenn sie mich anzeigt, dann stech‘ ich sie ab“, soll er auch gedroht haben. Beim Prozess versuchte er sich als Unschuldslamm darzustellen.
Das habe er alles so nicht gesagt, erklärte der groß gewachsene 14-Jährige, Österreicher mit Migrationswurzeln, vor dem Linzer Richter Ralf Sigl. „Ich habe mich aufgeregt, war sehr sauer und habe geschrien“, gibt er zu. „Wenn sie mich anzeigt, komme ich mit einem Anwalt aus Saudi-Arabien mit einem Dschihadistenbart“, will er gesagt haben. Ein Spaß, auch seine Freunde hätten gelacht.
„War geschockt, dabei bin ich schon lange Lehrerin“
Anders schildert die Lehrerin die Situation in der NMS in Linz-Urfahr. „Ich war geschockt, dabei bin ich schon lange Lehrerin.“ Auch in der Vergangenheit habe es mit dem Jugendlichen schon Vorfälle gegeben. Sie habe ihm immer verziehen. Sein Verhalten in der Klasse schildert sie erst, nachdem der Angeklagte und seine Eltern den Saal verlassen haben. „Die anderen Mitschüler haben Angst, dass er sie schlägt.“
Der Vorfall sei „keine Einzelsituation, sondern die Spitze eines Eisbergs“, kam der Richter zum Schluss. Eine Diversion sei daher „undenkbar“, erklärte er. Der 14-Jährige wurde wegen gefährlicher Drohung und versuchter Nötigung rechtskräftig zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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